Freitag, 27. Juli 2007

Geheult

Mein Sohn, 10, fuhr heute mit seiner Bläserklasse nach Berlin auf Abschlussfahrt. Ab September spielt er schon im Vororchester. Ganz schmallippig hat er aus dem Bus herausgelächelt und gewinkt und Kusshände geworfen. Der Busfahrer war den Motor an, wir haben wie wild gewinkt und die Lippen meines Sohnes wurden immer schmaler und meine Augen immer feuchter. Aber dann lief nur der Motor und lief und lief im Leerlauf und lief und das Winken wurde mühsam und die Lippen meines Sohnes konnten nicht mehr schmaler sein und verstohlen fuhr er sich über die Augen und ich auch. Dann, als das Winken und Warten auf die Abfahrt schon grotesk wurde, wandte sich mein Sohn ab und spielte an seinem MP3-Player, den ich ihm gestern geschenkt habe. Während die Mamas derweil schon Kochrezepte austauschten, schloss der Bus plötzlich seine Türen und fuhr einfach davon. Mich überkam große Lust, dem Busfahrer eine aufs Maul zu hauen, weil es offenbar Methode dieser Busfahrer ist, einem den Abschied zu versauen. Und mich überkam große Lust, den Mamas die Meinung zu geigen.

Statt dessen habe ich meinen Helm aufgesetzt, mich auf mein Pferd aus Stahl gesetzt und unter dem Helm geheult, bis ich in der Arbeit ankam.

Sonntag nacht kommt mein Sohn wieder zurück.

Okay, hier bin ich wieder

Momentan weiß ich zwar nicht, wie ich die Bloggerei schaffen soll, ich bin ausgebucht und arbeite täglich 14 Stunden bis zur geistigen Erschöpfung. Dazu will ich am Dienstag eine Woche in die Radferien, mit Madame Stachanowa und den Kindern bis an die Mainschleife radeln.

Aber egal. Hier bin ich wieder.

Was ich als nächstes schreiben werde, sind meine Erlebnisse aus fünf Tagen Tottenham, mit fachkundiger Erläuterung des Londoner Kapitalismus durch einen intellektuellen Freund, der dort seit zehn Jahren arbeitet. Sehr interessant. Ab 6. August auf dieser Seite. Vielleicht sogar als Fortsetzungsroman.

Nächste Nachricht: Meine Sekretärin hat gekündigt, geht zurück in ihre alte Heimat, einen Traumjob antreten. Die Hintergründe und Aufarbeitung folgen übernächste Woche. Dabei werde ich den Beweis erbringen, dass menschliche Intelligenz ein rares Gut ist, anhand der Tatsache, dass ihre Nachfolgerin annimmt, 30 Minuten seien 0,3 Stunden. Ihr rümpft die Nase? Das Thema Körpergeruch soll nicht verschwiegen werden.

Dann ein paar Aussagen, was gute Kunden sind. Solche, die nachfragen, ob der angebotene Job nicht vielleicht zu trivial sei für mich. Zum Beispiel.

Neue Idee: Lernen von Herrn Stachanow. Mitarbeitermotivation in einer Agentur, die seit Wochen heißläuft. Zum Beispiel, indem der Chef der versammelten Mannschaft verkündet, nicht mehr zu bloggen.

Der Reisebericht von den Radferien natürlich auch. Wobei das Spannende daran ist, dass Madame Stachanowa nie radfahren gelernt hat. Sie war schon immer stur. Nicht radfahren können und Radurlaub - wie das zusammengeht? Mit dem Tandem.

Der Fahrbericht der neuen CBR 1100 XX "Superblackbird" fehlt auch noch, einschließlich der eindringlichen Schilderung, wie ich die Repsol-Firebird verbrunzt habe. Ein Erlebnisaufsatz, garniert mit Vermutungen, was in den Hirnen von Honda-Marketeers vorgeht, wenn sie ein wirklich schönes Motorrad "Superamsel" nennen.

Zuletzt vielleicht: Über den Sinn und Unsinn von Blogpausen. Über das Überbewerten der eigenen geistigen Ergüsse und die Ventilfunktion, die das Bloggen nicht übenehmen kann.

Ich bin wieder da. Viel Spaß ab dem 6. August. Kann auch der 7. August werden. Und danke, danke, danke für den lieben Zuspruch.

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