Der Held der Arbeit : Rubrik:Gute Unterhaltung
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Stachanow
Stachanow
2010-03-23T11:18:36Z
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1
2000-01-01T00:00:00Z
Der Held der Arbeit
http://static.twoday.net/Stachanow/images/icon.jpg
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Donnerwetter
http://stachanow.twoday.net/stories/6253893/
Kachelmann soll ein Vergewaltiger sein.
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2010 Stachanow
2010-03-23T11:10:00Z
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Philosohie
http://stachanow.twoday.net/stories/5971915/
Nach meiner Rückkehr vom Klassentreffen (Abi '84 ist 25 Jahre her) kam ich zur Erkenntnis, dass der größte Philosoph des 20. Jahrhunderts ganz zweifellos Rod Steward sein muss.<br />
<br />
Some guys have all the luck.
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2009 Stachanow
2009-10-02T13:56:00Z
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Ich bin Geld
http://stachanow.twoday.net/stories/5685845/
Der <a href="http://www.wirtschaftsevangelist.de/" target="_blank">Wirtschaftsevangelist</a> spricht.<br />
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Bitte scrollen. Und lachen.
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2009-05-06T15:05:00Z
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Paradies
http://stachanow.twoday.net/stories/5251975/
<cite>Das Paradies ist überall da, wo einer aufpasst, dass kein Depp reinkommt.</cite><br />
<br />
Heute gehört auf Bayern 2 als Ausschnitt aus der Neuverfilmung des Brandner Kaspars. Der Film soll sonst medioker sein.
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2008-10-13T07:26:00Z
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Zu negativ
http://stachanow.twoday.net/stories/4228009/
Ich merke: Dieses Blog hier ist zu negativ. Haltung darf nicht nur durch die Negation der Negation entstehen. Oder?
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2007 Stachanow
2007-09-04T11:59:00Z
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Ich bete es an
http://stachanow.twoday.net/stories/4213135/
Magnum ist ein gutes Eis. Nicht billig, sehr süß, aber gut. Bis vor kurzem habe ich mir gern eins von der Tanke mitgenommen. Seit ich deren neuen Claim kenne, kaufe ich mir aber keines mehr.<br />
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Der Claim lautet nämlich:<br />
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<cite>Ich bete es an.</cite><br />
Ich habe als Atheist keine religiösen Gefühle, die man verletzen könnte. Vielmehr sind Religionen für mich, selbst wenn diese immer von sich das Gegenteil behaupten, der Urgrund aller Intoleranz und damit der Ursprung allen Übels auf der Welt. Deshalb bete ich keine Götter an. Sondern hoffe auf Vernunft.<br />
<br />
Diese Vernunft wird aber durch Marketing ausgeschaltet. Ein Werbetexter erhebt ein Eis am Stiel zum Götzen.<br />
<br />
Da, um im Bild zu bleiben, läuft es mir kalt über den Rücken.
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2007 Stachanow
2007-08-30T10:19:00Z
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Perseidenschwarm
http://stachanow.twoday.net/stories/4161290/
Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können.<br />
<br />
Heut nacht fliegen wieder die Sternschnuppen des Perseidenschwarms. Bis zu 80 Sternschnuppen pro Sekunde.<br />
<br />
Drum schnell was wünschen:<br />
<br />
Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können.
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2007-08-13T17:19:00Z
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Okay, hier bin ich wieder
http://stachanow.twoday.net/stories/4111224/
Momentan weiß ich zwar nicht, wie ich die Bloggerei schaffen soll, ich bin ausgebucht und arbeite täglich 14 Stunden bis zur geistigen Erschöpfung. Dazu will ich am Dienstag eine Woche in die Radferien, mit Madame Stachanowa und den Kindern bis an die Mainschleife radeln.<br />
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Aber egal. Hier bin ich wieder.<br />
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Was ich als nächstes schreiben werde, sind meine Erlebnisse aus fünf Tagen Tottenham, mit fachkundiger Erläuterung des Londoner Kapitalismus durch einen intellektuellen Freund, der dort seit zehn Jahren arbeitet. Sehr interessant. Ab 6. August auf dieser Seite. Vielleicht sogar als Fortsetzungsroman.<br />
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Nächste Nachricht: Meine Sekretärin hat gekündigt, geht zurück in ihre alte Heimat, einen Traumjob antreten. Die Hintergründe und Aufarbeitung folgen übernächste Woche. Dabei werde ich den Beweis erbringen, dass menschliche Intelligenz ein rares Gut ist, anhand der Tatsache, dass ihre Nachfolgerin annimmt, 30 Minuten seien 0,3 Stunden. Ihr rümpft die Nase? Das Thema Körpergeruch soll nicht verschwiegen werden.<br />
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Dann ein paar Aussagen, was gute Kunden sind. Solche, die nachfragen, ob der angebotene Job nicht vielleicht zu trivial sei für mich. Zum Beispiel.<br />
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Neue Idee: Lernen von Herrn Stachanow. Mitarbeitermotivation in einer Agentur, die seit Wochen heißläuft. Zum Beispiel, indem der Chef der versammelten Mannschaft verkündet, nicht mehr zu bloggen.<br />
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Der Reisebericht von den Radferien natürlich auch. Wobei das Spannende daran ist, dass Madame Stachanowa nie radfahren gelernt hat. Sie war schon immer stur. Nicht radfahren können und Radurlaub - wie das zusammengeht? Mit dem Tandem.<br />
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Der Fahrbericht der neuen CBR 1100 XX "Superblackbird" fehlt auch noch, einschließlich der eindringlichen Schilderung, wie ich die Repsol-Firebird verbrunzt habe. Ein Erlebnisaufsatz, garniert mit Vermutungen, was in den Hirnen von Honda-Marketeers vorgeht, wenn sie ein wirklich schönes Motorrad "Superamsel" nennen.<br />
<br />
Zuletzt vielleicht: Über den Sinn und Unsinn von Blogpausen. Über das Überbewerten der eigenen geistigen Ergüsse und die Ventilfunktion, die das Bloggen nicht übenehmen kann.<br />
<br />
Ich bin wieder da. Viel Spaß ab dem 6. August. Kann auch der 7. August werden. Und danke, danke, danke für den lieben Zuspruch.
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2007-07-27T08:42:00Z
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Das Wasser steigt
http://stachanow.twoday.net/stories/3683727/
Die Klimakatastrophe erreicht Franken. Gärten müssen eingedeicht werden. Hilfe!<br />
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<img title="Gartendeich" height="128" alt="Gartendeich" width="381" src="http://static.twoday.net/Stachanow/images/Gartendeich.jpg" /><br />
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<i>Ein Ausriss aus dem Fränkischen Tag.</i>
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2007-05-03T09:06:00Z
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Handgelenk
http://stachanow.twoday.net/stories/3658283/
Heute entscheidet es sich, ob das Handgelenk unters Messer muss, wegen des Knorpelschadens vom Motorradunfall.<br />
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Es sind nur ein paar wenige Bewegungen und Stellungen des Gelenks, die schmerzen. Ich kann mit der Hand Liegestützen machen, aber dummerweise keinen Zündschlüssel drehen, ohne dass es wehtut wie Hölle. Ich kann keinen Teller einhändig abtragen. Ich kann eine Einkaufstüte nur mit dem Handrücken nach oben anfassen, nicht aber mit dem Handrücken nach unten.<br />
<br />
Das nervt, weil auch der Schmerz immer sehr plötzlich einsetzt. Liegt daran, dass ein großer Knorpel in drei Teile zersprungen ist, die aber von einer Umhüllung zusammengehalten werden. Bei bestimmten Drehungen des Handgelenks verschiebt es die zertrümmerten Knorpelstückchen ruckartig, daher der plötzliche Schmerz.<br />
<br />
Aber ich will nicht wehleidig sein. Und der Doc meint, es könne sich auch verschleifen. Heilen wird es nie. Zusammenwachsen tut Knorpel nun mal nicht. Nun frage ich mich, ob ich diesen Mist im Handgelenk toleriere und darauf warte, dass sich vielleicht irgendwann etwas verschleift, auch mit dem Risiko einer Entzündung, oder dass ich das kaputte Zeug herausschneiden lasse, ebenfalls mit dem Risiko einer Entzündung behaftet.<br />
<br />
Das ist aber nicht der Grund, weshalb ich hier kaum mehr schreibe. Schreiben geht inzwischen ganz gut wieder, handgelenkstechnisch. Ich habe einfach zu viel zu tun und muss Prioritäten setzen.
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2007 Stachanow
2007-04-26T06:01:00Z
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Beobachtungen von der Nürnberger Fußgängerzone
http://stachanow.twoday.net/stories/3512092/
Kaum ist der Frühling da, krabbeln sie aus ihren Löchern und bevölkern Fußgängerzonen und Freizeitareale der Städte. Es sind Menschen meines Alters. Sie sind Singles und sie sind über 40. Sie tragen modische Kleidung in bunten Farben. Die Männer geben sich viel Mühe mit ihren Frisuren. Die Frauen tragen eine unwirkliche Bräune. Frauen wie Männern steht der Hunger nach dem anderen Geschlecht ins Gesicht geschrieben. Sie wollen lässig aussehen, aber sie wirken gierig. Beim Gang Hand in Hand mit dem neuen Freund wirken die Frauen, als hielten sie ihre Männer an einer Leine.<br />
<br />
Die Männer versuchen, dünn zu sein, sind bei gleicher Größe bestimmt 25 Kilo leicht als ich. Dumm nur, dass sie trotzdem schwabbelig sind. Unterm Kinn, an den Hüften. Das kann man gut erkennen, wenn sie ungelenk den hüpfenden Gang der Teenager imitieren. Die Schultern der Jungs über 40 sind schmal, ihre Büroarme dünn und weiß mit dunklen Haaren darauf. Sie haben keinen Arsch in der Hose.<br />
<br />
Die Frauen gehen oft ins Fitness-Studio, sie sind sehnig. Weitaus sehniger als ihre Männer. Sie haben eben mehr Ausdauer und Durchhaltevermögen. Vielleicht, weil sie mehr zu verlieren haben? Sie haben keine Kinder geboren und gesäugt, die passen nicht in die Lebensplanung. Ihre Brüste halten die Frauen täglich mit Wechselduschen in Form. Die Bauchmuskulatur der Frauen ist hart, auch wenn darüber inzwischen eine Schicht welliges Fett liegt, das über die Hüfthose schwappt. Sie sind trainiert, allzeit bereit, fit for fun. Sie sind richtig fitte, alte Weiber. Ihr Gang ähnelt dem Stechschritt.<br />
<br />
Was bin ich froh, mit Madam Stachanowa verehelicht zu sein. Was bin ich froh, mich in fortgeschrittenem Lebensalter nicht mehr den Strapazen und Albernheiten der Partnerwahl aussetzen zu müssen.
Stachanow
Gute Unterhaltung
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2007-04-01T10:13:00Z
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Tschüß, Moped
http://stachanow.twoday.net/stories/3495729/
<img title="Tschüß, Motorrad!
<br />
" height="266" alt="Tschüß, Motorrad!
<br />
" width="400" src="http://static.twoday.net/Stachanow/images/Tschuess.jpg" /><br />
<br />
Ja, das war mein Motorrad.<br />
<br />
Ja, ich saß drauf.<br />
<br />
Ja, das Foto ist von mir.<br />
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Nein, ich bin nicht schuld.<br />
<br />
Ja, es hat weh getan und das Handgelenk tut immer noch weh.<br />
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Nein, ich bin nicht verletzt, weil es nicht geblutet hat und nichts gebrochen ist.<br />
<br />
Nein, der Autofahrerin ist nichts passiert.<br />
<br />
Ja, ich bin in der Arbeit.<br />
<br />
Nein, ich will kein Schmerzensgeld, nur meinen Schaden ersetzt.<br />
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Nein, ich war nicht zu schnell.<br />
<br />
Nein, ich war nicht beim Arzt.<br />
<br />
Ja, das ist ein Totalschaden.<br />
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Ja, ich kaufe mir wieder ein Motorrad.<br />
<br />
Nein, als ich <a href="http://stachanow.twoday.net/stories/3488056/" target="_blank">dieses Bild hier</a> eingestellt habe, war der Unfall noch nicht passiert.<br />
<br />
Nein, ich habe keine übersinnlichen Kräfte.<br />
<br />
<b>Tschüß, ZX6-R. Du warst ein unbequemes, niveauloses, lautes, dreckiges, anfälliges, im Unterhalt sauteures Scheißding ohne jegliche Alltagstauglichkeit.<br />
<br />
Du warst nur schnell. Ich hatte viel Spaß mit Dir.</b>
Stachanow
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2007-03-30T08:01:00Z
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Spam, den ich mag
http://stachanow.twoday.net/stories/3469743/
Ich liebe Penny-Stock-Spam:<br />
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<cite>Sieger fuer Sieger! Das ist was wir bringen unseren Lesern!<br />
Was passiert wenn kleine Firmen kriegen aktuelle Nachrichten und deswegen riesiege PR Aktion haben? Das geht los!<br />
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Irwin Resources (IWRS OTC:PINKSHEET S)<br />
Istpreis $0.50<br />
Wirdpreis $1.50<br />
<br />
Nur nicht verpassen! Diese kleine Firmen wirklich wachsen beim Kriegen Nachrichten und glauben Sie uns die kommen dafuer dieser Freitag!</cite><br />
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Jedes Wort ein Treffer, einfach herrlich!
Stachanow
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2007-03-23T10:31:00Z
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Jungs
http://stachanow.twoday.net/stories/3429697/
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit. Ich stehe mit dem Motorrad an der Ampel. Eine Junge Mutter schiebt Zwillinge an mir vorüber, die Kinder sind keine zwei Jahre alt. Das Mädchen ignoriert mich. Der Junge schaut strahlend und bewundernd auf das Moped, reckt die Fingerchen danach.<br />
<br />
Gender Mainstreaming. Dass ich nicht lache!
Stachanow
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2007-03-13T09:52:00Z
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Wie Hans Eichel im Jahr 2001 meine Ehe rettete
http://stachanow.twoday.net/stories/3363668/
Frau geheiratet. Haus gebaut. Kinder gezeugt. Nabelschnüre durchschnitten. Bücher geschrieben. Bäume gepflanzt. Unternehmen gegründet. Leute eingestellt. Leute gefeuert. Und das mit Mitte 30.<br />
<br />
Stachanow, ist das wirklich alles? Beginnt jetzt der Lebensabend? Die Frage, ob Du verspießerst, Stachanow, ist keine. Es geht nur darum, wann sie einsetzt, die Verspießerung, und wie arg sie dich packt. Oder wie arg du dich packen lässt. Darum, Stachanow, überlege genau, ob das Haus, die Kinder, die Nabelschnüre, Bücher, Bäume, Firmen ob das ganze Zeug wirklich alles ist.<br />
<br />
Und das ständig. Permanent. Jede Minute. Die Midlife-Crisis packte mich im Jahr 2000 so heftig, dass ich, um einmal nicht daran zu denken, ob das wirklich alles ist, mit dem Motorrad auf die Autobahn ging. Mit 260 Sachen zum nächsten Autobahnkreuz und dann immer rechts abbiegen. Rechts weg Richtung Ulm, rechts weg Richtung Nürnberg, wieder rechts weg Richtung Kassel, dann rechts weg Richtung Frankfurt, rechts weg Richtung Ulm. Nach der zweiten Runde setzte das Knie auf dem Boden auf und während der Hinterreifen zu radieren begann, waren sie wegradiert, die Gedanken, ob das alles sei. Dafür brüllte ich in den Helm, erst vor Angst und dann vor Vergnügen.<br />
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Trotz dieser Rosskur hätte es sicher nicht lang gedauert, bis ich einer Praktikantin nachgestellt hätte. Die Momente der Angst auf dem Motorrad waren kurz, die Abende in der Firma dagegen lang. Immer und ständig dieses Ist das alles? im Ohr. Furchtbar.<br />
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Die Firma machte viel Arbeit, lief aber schon zwei Jahre nach der Gründung von allein. Sechs Leute an Bord, die neuen Aufträge kamen schneller, als wir den Bestand abarbeiten konnten. Das war ehrlich gesagt auch kein großes Wunder. Schließlich war es das Jahr 2000 und die New Economy legte sich nochmals richtig ins Zeug. Obwohl wir damals nur in ganz geringem Maße für Venture-Capital-Geber und Venture-Capital-finanzierte Firmen gearbeitet hatten, mehr oder weniger aus Zufall, profitierten auch wir davon, wie die New-Eco-Buden mit dem Geld um sich warfen. Die Old-Eco-Buden wollten da nicht hintanstehen und warfen ebenfalls dicke mit den Jobs um sich. Je blöder die Idee, desto bereitwilliger stellten die Marketing-Leute dicke Summen zur Verfügung. Tanzende Drag Queens auf der Logistikmesse? Geil! Bergwandern mit drei Journalisten mittelmäßigster Kleinauflagenfachblätter auf Mallorca? Super Idee! Ein blödsinniger Printnewsletter in Tausenderauflage, um einen noch blödsinnigeren und daher mit vier Abonnenten vor sich hindümpelnden E-Mail-Newsletter zu bewerben? Sensationell!<br />
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Die Firma verdiente damit Geld. Wie es halt so ist, musste dieses Geld versteuert werden. Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Weil meine Firma auch Druckjobs eben dieser Printnewsletter abwickelte und Anzeigen schaltete, Medienkooperationen (der Euphemismus für Schleichwerbung) eintütete und so weiter, war die Firma ein Gewerbebetrieb. Das war damals noch richtig schlecht. Heute wird die Gewerbesteuer mehr oder minder von der Ertragsteuer der Firma abgezogen. Damals war die Gewerbesteuer nur eine Geschäftsausgabe. Man konnte die Gewerbesteuer also nur von der Ertragsteuer absetzen.<br />
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Aber egal wie rum, mir machte das nichts. Denn im Jahr 1998, bei der Gründung der ersten Firma, der Agentur, hatte ich ja gleich auch meine zweite Firma aufgemacht. Ein Redaktionsbüro. Rein freiberuflich, versteht sich, und daher auch nicht gewerbesteuerpflichtig. Dieses Redaktionsbüro schrieb fleißig Rechnungen an die Agentur, damit deren Gewinnhöhe immer schön unter dem Gewerbesteuerfreibetrag blieb. Herrliches Wort übrigens, Gewerbesteuerfreibetrag. Was man mit 23 Buchstaben alles machen kann.<br />
<br />
Nun denn, so lief das Geschäft 1998, 1999 und 2000 ganz prima, und mein Leben hätte es auch, tun können, wäre da nicht immer das Ist das alles? gewesen. Obwohl ich mir daheim wenig anmerken lassen wollte, litt meine Frau mit. Sie ist ja meine Frau und damit nicht doof. Meist litt sie still, manchmal aber entlud sich ihre Frustration über meine Frustration in heftigen Eruptionen. Rückblickend zweifle ich, ob das das noch lange gutgegangen wäre.<br />
<br />
Dann kam das Jahr 2001. Die New Economy kackte ab, die Geschäfte liefen immer noch ordentlich, brauchten aber ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Deshalb ließ das Ist das alles? ein klein wenig nach. Aber nur ein bisschen.<br />
<br />
Eines Tages im Sommer 2001, lag er dann im Briefkasten. Ein Umschlag aus Recyclingpapier, DIN lang. Vom Finanzamt. Drüber stand: Steuerbescheid. Daneben: Bearbeiter: Hans Eichels Handlanger. Drunter dann: 100.000 Mark Gewerbesteuer rückwirkend für drei Jahre und als Vorauszahlung für 2001. Zahlbar in 14 Tagen. Dieses Schreiben ist maschinell erstellt und daher ohne Unterschrift gültig. Bitte nehmen Sie von Rückfragen Abstand. Ganz ohne MFG. Und tschüß.<br />
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Ich eile zum Steuerberater, der sagt was von Infektionstheorie und Grundsatzurteilen zur Unternehmensgruppe. Ist ein Teil gewerblich und damit gewerbesteuerpflichtig, ist es der andere Teil auch. Dann sagt er was von Rechenfehler. Gewerbesteuer 1998 mindert Gewinn 1999 und damit Gewerbesteuer 1999, die ihrerseits Gewinn 2000 mindert und damit Gewerbesteuer 2000, die ihrerseits Gewinn 2001 mindert und damit Gewerbesteuer 2001. Macht also nicht 100.000 Mark, sondern nur 65.000. Dann fragt er: Macht Ihre Bank da mit? Und ich frage zurück, dass ich mich das auch gerade frage. Mit dem Häuschen als Pfand bestimmt, sagt der Steuerberater, und lehnt sich zufrieden zurück, weil er jetzt denkt, dass ich seine Rechnung bezahlen werde. Die Bank hat mitgemacht, und auf einmal stand ich 60.000 Mark in der Kreide. Bei einem Kontokorrent in selber Höhe. Und einer Verpfändungserklärung fürs Haus gegenüber der Bank.<br />
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Von da an lief das Geschäft immer schlechter. Aufträge, die früher von allein kamen, mussten mit viel Trara akquiriert werden. Die Außenstände wuchsen, weil die Kunden immer schlechter bezahlten, bis hin zum kompletten Zahlungsausfall durch Insolvenz. Mein Geschäftsführergehalt musste ich reduzieren und erzählte meiner Frau, dass wir das schon über Gewinnentnahmen hinkriegen würden. Bloß, dass da am Jahresende kein Gewinn mehr war. Aber ich habe keinen meiner Leute entlassen müssen. Alle haben zusammengeholfen. Und außerdem ging es mir gut. Seit dem Tag, an dem das schmuddelige Recyclingpapierkuvert von Hans Eichel in meinem Briefkasten lag, hatte ich echte Sorgen. Und auf einmal war es wie weggewischt, dieses Ist das alles?<br />
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Meine Kinder freuten sich abens an ihrem Vater. Ich freute mich an meiner Familie und an den Bäumen, die ich gepflanzt hatte und an dem gekauften Haus. An freien Sommertagen lag im Garten und las. Im Winter legte ich mich vor den Kaminofen und las. Lesen kostet nichts, das Geld war knapp. An anderen Tagen ging ich in meine Firma, die ich auf einmal auch mehr mochte.<br />
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Meine Frau freute sich wieder, mich zu sehen, weil ich es nötig hatte, gestreichelt zu werden und meinen vollen Kopf bei ihr auszuleeren. Gut, das Geld wurde knapp. Dafür schliefen wir öfter miteinander, fast so oft wie am Anfang, als wir uns kennengelernt hatten. Sex kostet ja nichts. Und manchmal dachte ich an Hans Eichel. Zum Glück nicht während des Fickens, sondern danach, vor dem Einschlafen, und ich war ihm ein klein wenig dankbar dafür. Dass er meine Ehe gerettet hat.
Stachanow
Gute Unterhaltung
Copyright © 2007 Stachanow
2007-02-25T14:06:00Z
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