Familie

Mittwoch, 24. September 2008

Guter Anfang

Mein Bruder hat die Abschlussuntersuchung nach der Chemo als krebsfrei überstanden, keine Metastasen waren nachweisbar. Das war ein guter Anfang. Jetzt geht darum, seine Inkontinenz zu bekämpfen, dann wird hoffentlich alles gut. Auch mein Schwiegervater ist nach der Entfernung der Niere, nach Prostatakrebs hatte er Nierenbeckenkrebs in einem relativ frühen Stadium, auf dem Wege der Besserung.

Ich werde also hier wieder anfangen, langsam und vorsichtig.

Montag, 10. Dezember 2007

Mein Bruder hat Darmkrebs

Liebe Leute, geht zur Darmkrebsfrüherkennung. Es ist so einfach, einen Darmpolypen als Vorstufe des Krebses zu erkennen und zu entfernen.

Und es ist so schlimm, meinen geliebten Bruder an Darmkrebs leiden zu sehen. Gestern, fünf Tage nach seiner Operation, habe ich ihn besucht. Aus seinem künstlichen Darmausgang lief grünes, flockiges Wasser. Eben dieses grüne flockige Wasser kotzte er anschließend aus seinem Mund. Die Operationswunde reicht von der Schwanzwurzel bis zum Brustbein. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie weh es tut, mit einem 20 Zentimeter langen Vertikalschnitt durch den Bauch, einem abgetrennten Dickdarm, mit einer zerschnittenen Leber sich die Seele aus dem Leib und den Dünndarminhalt auszukotzen?

Seine Prognose ist gut, trotz einer Metastase auf der Leber und etlicher verkrebster Lymphknoten, die ihm auch gleich wegoperiert wurden. Mein Bruder wird noch eine Woche liegen, bis die Operationswunde verheilt ist, dann geht es in die kombinierte Chemo- und Strahlentherapie, zum Glück ambulant. Die dauert fünf Wochen. Dann vier Wochen Pause, nach der ihm der künstliche Darausgang zurückverlegt wird. Dann eine weitere Pause von einigen Wochen, ehe eine letzte Chemotherapie die letzten Krebszellen in seinem Körper abtöten soll. Wenn alles gutgeht, ist die Behandlung nächstes Jahr im Sommer abgeschlossen und mein Bruder hat keinen Krebs mehr. Das zeigen dann aber erst die Nachsorgeuntersuchungen. Er hat eine gute Prognose, die Wahrscheinlichkeit, dass er überlebt, liegt bei über 70 Prozent.

Mein Bruder hat mir das Leben gerettet. Ich war heute bei der Darmspiegelung. Okay, die Vorbereitung, das Abführen, ist nicht schön. Aber das Entfernen meines Darmpolypen hat eine Stunde gedauert. Er war gutartig.

Also: Geht bitte zur Darmkrebsfrüherkennung.

Und: Bis auf weiteres schließe ich dieses Blog, weil mich momentan sehr ernste Dinge in Anspruch nehmen. Diese Dinge sind so persönlich, dass ich sie auch nicht hier in der Anonymität ausbreiten will. Ich denke, Ihr habt Verständnis dafür. Was für ein Scheißjahr, dieses 2007.

Freitag, 27. Juli 2007

Geheult

Mein Sohn, 10, fuhr heute mit seiner Bläserklasse nach Berlin auf Abschlussfahrt. Ab September spielt er schon im Vororchester. Ganz schmallippig hat er aus dem Bus herausgelächelt und gewinkt und Kusshände geworfen. Der Busfahrer war den Motor an, wir haben wie wild gewinkt und die Lippen meines Sohnes wurden immer schmaler und meine Augen immer feuchter. Aber dann lief nur der Motor und lief und lief im Leerlauf und lief und das Winken wurde mühsam und die Lippen meines Sohnes konnten nicht mehr schmaler sein und verstohlen fuhr er sich über die Augen und ich auch. Dann, als das Winken und Warten auf die Abfahrt schon grotesk wurde, wandte sich mein Sohn ab und spielte an seinem MP3-Player, den ich ihm gestern geschenkt habe. Während die Mamas derweil schon Kochrezepte austauschten, schloss der Bus plötzlich seine Türen und fuhr einfach davon. Mich überkam große Lust, dem Busfahrer eine aufs Maul zu hauen, weil es offenbar Methode dieser Busfahrer ist, einem den Abschied zu versauen. Und mich überkam große Lust, den Mamas die Meinung zu geigen.

Statt dessen habe ich meinen Helm aufgesetzt, mich auf mein Pferd aus Stahl gesetzt und unter dem Helm geheult, bis ich in der Arbeit ankam.

Sonntag nacht kommt mein Sohn wieder zurück.

Montag, 14. Mai 2007

Falsches Pathos

Am Wochenende war ich mit meinem Sohn (10) im Rheinland. Er ist in Troisdorf geboren und die ersten anderthalb Jahre in Hennef aufgewachsen, ehe wir aus der Diaspora wieder heimkehrten nach Süddeutschland. Nun wollte er wissen, woher er kommt. Also wandelten wir auf den Spuren seiner ersten Lebensmonate.

Angefangen haben wir mit dem Krankenhaus. Wir stehen vor St. Joseph in Troisdorf. Ich wundere mich, dass ich keinerlei Erinnerungen mehr an den Bau habe und hebe zu einer hochpathetischen Rede an: "Mein Sohn, hier also bist Du zur Welt gekommen". Dann führe ich ihn auf die Säuglingsstation. Ich erinnere mich, dass ich damals den Arzt und die Hebamme am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte. Fünfter Stock, dachte ich damals, das dürfte reichen.

Warum nur die Gynäkologie jetzt im ersten Stock liegt? Hmm. Umgezogen vielleicht. Ich mache also mit der Ansprache weiter. Welche Schmerzen meine Frau hatte, wie sie zwischen den Wehen ohnmächtig wurde, wie ich um ihr Leben und das Leben meines Sohnes fürchtete, dass ich glaubte, keiner würde überleben und dass ich beschloss: Falls meine Frau und das Kind sterben, werfe ich die dumme Hebamme und den dummen Arzt aus dem Fenster und springe hinterher.

Dann verlassen wir das Krankenhaus, ich zücke das Handy und rufe meine Frau an. "Keine Erinnerungen mehr an das Gebäude und die Geburten sind vom fünften in den ersten Stock gezogen", erstatte ich Bericht. Meine Frau daraufhin: "Ihr seid schon in St. Johannes in Troisdorf-Sieglar?"

"Nö", sage ich. "Wir sind in St. Joseph in Troisdorf." "Dann kannst Du Dich auch nicht erinnern", sagt meine Holde. "Ihr seid verkehrt."

Mein Sohn nahms mit Humor, wir haben sehr gelacht. Und im Krankenhaus St. Johannes in Sieglar dann habe ich mir das Pathos gespart. War ein gutes Wochenende.

Samstag, 5. Mai 2007

Spießige Achtjährige

Von gestern auf heute haben zwei Freundinnen meiner achtjährigen Tochter bei uns übernachtet. Wenn die rüpelhaften Freunde meines zehnjährigen Sohnes da sind, wird es schnell turbulent. Die Mädchen sind anders. Sie sind ruhig, nett und zuvorkommend.

Und entsetzlich spießig, weil schon so festgefahren in ihren Gewohnheiten und Werturteilen. Sie finden Meerschweinchen süß. Und Meerschweichenscheiße eklig. Die Brötchen für das Samstagsfrühstück müssen mit dem Fahrrad geholt werden. Ihre Damenfahrräder en miniature sind okay, mein Mountainbike ist was für Angeber, sagen sie.

Die Mädchen wissen so genau, was sich geziemt und was nicht. Nicht ziemt es sich, mit dem Messer in die Marmelade zu fahren, biespielsweise. Darauf weist mich eine der altklugen Gören deutlich hin.

Ich hoffe nur, dass es der Hormonschub während der Pubertät richten wird. Sonst wird das ein Leben in Langeweile.

Montag, 19. März 2007

Lauf, Forrest, lauf!

Gestern hatten meine Kinder ihren zweiten Leichtathletik-Wettkampf. Ich war das erste Mal dabei. Es war fürchterlich. Ich weiß nicht, was mich mehr bestürzte. Die Fehlleistungen der Kinder oder die Reaktionen der Eltern.

Da erntet die zehnjährige Nele von ihren Eltern stürmischen Beifall, nur weil sie ungelenk 2,30 Meter weit springt und Vorletzte wird. Janina, 9, trottet beim 30-Meter-Sprint den anderen hinterher, trägt dafür aber mit ein festgemeißeltes Lächeln im Gesicht und wird von ihren Eltern für die Eleganz ihres Laufstils gelobt. Pascal, 11, verpennt den Start beim Staffellauf. Die Eltern grinsen dazu und kommentieren die bodenlose Fehleistung ihren Bekannten gegenüber mit einem "Er ist halt verträumt". In meiner Kindheit hätte die Staffelmannschaft den Penner ordentlich verprügelt. Meine Fresse, in einem Jahr kommt der Bub in die Pubertät. Wenn er sich beim Onanieren dann auch so blöd anstellt.

Ich frage mich, ob es den Kohlendioxidausstoß der unzähligen Sharans und Tourans wert ist, mit denen diese Kinder zweimal wöchentlich ins Training gefahren werden. Wenn sie sich dann nicht einmal wie normale Kinder bewegen können.

Meine zwei schlugen sich ganz achtbar. Hängten die Pascals, Neles und Janinas ab, blieben dafür aber unter den Leistungen der überambitionierten Dreikäsehochs, die sich stretchen und achtmal vor dem Lauf probehalber aus dem Startblock heraussprinteten, mit Kennermiene ihre Schuhe begutachteten, verächtlich auf ihre Gegner herabblickten und von ihren Eltern dann nach der Siegerehrung wie Wunderwerke ausgestellt wurden.

Ich könnte also zufrieden sein. Bin es aber eigentlich nicht. Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr hingehen.

Samstag, 23. Dezember 2006

Mein Vater und der Truthahn

Die Geschichte hat sich 1971 zugetragen. Ich weiß es genau, ich war sechs und schon in der Schule, und es war das letzte Weihnachten, das wir in Idorf gefeiert haben. Im Jahr darauf sind wir umgezogen nach Sdorf, zwei Kilometer weiter, und ich galt als Reingschmeckter, wie man die Zugereisten bei uns heißt. Aber egal. Die Geschichte, die ich Euch erzähle, spielt also 1971 und ist wahr, so wahr, wie man Geschichten konservieren kann, wenn man sie als Sechsjähriger erlebt.

Ich war sechs, mein Bruder ein Dreivierteljahr alt. Meine Mutter musste daheim bleiben aus der Fabrik, seit mein Bruder auf der Welt war und ich begann zu merken, dass wir nicht reich waren. Sondern in einem feuchten Loch wohnten, mit verschimmelten Wänden, und dass im Winter der Holzofen in der Küche und der Ölofen im Wohnzimmer nicht reichten, die Bude zu wärmen.

Aber eigentlich beginnt die Geschichte von meinem Vater und dem Truthahn viel früher. Sie fängt 1945 an, als mein Vater fünf war. Sein Vater war weg, erst im Krieg, dann in Gefangenschaft. In seinem Soldbuch steht, dass er von Beruf Holzmacher war. Dabei war er Wanderarbeiter, meist Straßenpflasterer. Er teerte und pflasterte schon in den 20ern die Champs d'Elysées. Später eroberte er Frankreich. Lesen und schreiben konnte er nur wenig.

Als Großvater mein 1949 wiederkam, war er ein Gespenst. Ein müder, kranker, verlebter und abgekämpfter Mann. Er ist auch nicht alt geworden, 1956 gestorben. Mein Vater mochte seinen Vater nicht. Er hatte andere Helden, strahlendere Helden. Er hatte die Amerikaner.

Sie päppelten meinen Vater mit der Schulspeisung auf. Sie vögelten seine Tanten und gaben dem Buben Candy, damit er wegschauen solle. Später las mein Vater Tom-Mix-Heftchen, natürlich auf Deutsch. Weil Englisch lernen konnte man nicht in der Volksschule in Idorf. Und die Amis wollten ihm auch kein Englisch beibringen, sondern die Tanten vögeln.

Später machte mein Vater auf halbstark, es gibt Bilder von ihm, mit Elvis-Tolle, Cuba-Krawatte, Kippe im Mundwinkel. Man kann die Stangenbrillantine noch riechen auf den Bildern. Dann verliebten sich meine Eltern ineinander. 1961 wurde geheiratet. Weil meine Mutter erst 19 war und daher minderjährig, musste mein Vater die Heiratserlaubnis von seinem Schwiegervater abkaufen. 3000 Mark hat sie gekostet. Der Schwiegervater wollte das Geld treuhänderisch verwalten, bis meine Eltern bauen können. In Wirklichkeit hat er das Geld versoffen. Mein Vater konnte die 3000 Mark nicht bei einer Bank auftreiben, vielmehr musste er sich mit einem Knebelvertrag an seinen Arbeitgeber binden, der ihm das Geld vorstreckte. Abbezahlt hat Vater bis 1965, dann kam ich zur Welt.

Mit den Schulden und meiner Geburt hatte mein Vater ihn ausgeträumt, den Traum von Amerika. Zumindest tat er so. In Wahrheit blieb er seinem Traumbild treu. Er schaute mit Vorliebe amerikanische Filme, klaubte ein paar amerikanische Vokabeln auf, die er heute noch beharrlich falsch ausspricht, hatte sogar einen amerikanischen Freund. Einen schwarzen GI, Jack oder Bob, der nach seiner Dienstzeit hier blieb und einen Coca-Cola-Laster fuhr. Und dieser Kumpel Jack oder Bob war es, der meinem Vater einen Floh ins Ohr gesetzt hat. Einen Floh von außergewöhnlicher Dimension. Groß wie ein Truthahn.

Diesen Truthahn gäbe es in Amerika zu jedem größeren Familienfest. Er sei ein Zeichen von Wohlstand. Das waren meines Vaters Worte, als er ihn vor Weihnachten 1971 anschleppte, ein gigantisches Vieh. Und ich sah den Stolz in meines Vaters Augen.

Meine Mutter war wenig begeistert. Das merkte ich daran, dass sie meinen Vater ins Wohnzimmer zog. Ins Wohnzimmer gehen, das taten sie immer, um nicht vor mir zu streiten, aber ich hatte sie längst durchschaut. Was einfach war. Das Gekeife und Gebrüll drang durch die dünnen Wände, auch das Geheul meiner Mutter.

Auch diesmal wieder konnte ich es hören. „Wir haben kein Geld und du schleppst diesen Scheißdreck an.“ Dann mein Vater: „Es ist kein Scheißdreck, du bist Scheißdreck.“ Und so weiter, und so weiter. Bis mein Vater zornesweiß aus dem Wohnzimmer rannte und meine Mutter rotgeheult zurückließ.

Aber dann war Weihnachten. Am Morgen des ersten Weihnachtstags packte meine Mutter das Riesenvieh, das schier nicht durch die Öffnung passen wollte, in den Elektroherd. Das Mordstrumm briet und briet – und irgendwann war es fertig. Wir aßen. Mein Vater schlang, meine Mutter aß langsam. Wie sie es heute noch tun. Als wir fertig waren, konnte man an dem Vogel nur ein paar Kratzspuren feststellen. Es fehlte vielleicht eine Unterkeule und die Brust war angeschnitten.

Deshalb gab es auch am zweiten Weihnachtsfeiertag Pute. Weil das Vieh nicht in den Kühlschrank passte, hängte Vater das Gerippe danach im Dachboden auf. Jeden Tag ging Mutter nun mit dem langen Messer mit dem weißen Plastikgriff nach oben, zog die Bodenklappe herunter, klappte seufzend die Leiter auseinander und kam mit einem Stück Pute nach unten, das sie stumm zubereitete und das von Tag zu Tag trockener schmeckte. An Heiligdreikönig war es dann Vater, der nach oben ging, das Gerippe herunterholte, die letzten Fleischreste abfieselte und durch den Fleischwolf drehte. Daraus kochte Mutter eine Hackfleischsoße zu den Spaghetti.

Ich war sechs und sah meinem Vater zu, wie er die Fleischreste vom Gerippe löste. Er tat es ungerührt. Ganz normal. Und trotzdem war mir auf einmal klar, wie sehr sich mein Vater in diesem Moment als Verlierer gefühlt hat. Und wie weit weg sein Amerika war.

Frohe Weihnachten!

Mittwoch, 8. November 2006

Notendurchschnitt 3,55

Gerade komme ich von der Schulsprechstunde. Mein Sohn geht in die vierte Klasse, soll aufs Gymnasium. Selbstredend, bei den Eltern. Bei der jüngsten Deutscharbeit war mein Sohn der fünftbeste seiner Klasse, allerdings mit einer Drei. Durchschnitt war 3,55. In Mathe genauso. Mein Sohn wurde zwar als einer von zweien seiner Schule auf die Mittelfränkische Mathematik-Meisterschaft entsandt, aber für eine gesicherte Übertrittsnote reicht auch das nicht. Hier muss er um seinen Zweier kämpfen, in der jüngsten Klassenarbeit lag der Notendurchschnitt bei 3,71.

Der Lehrer wandt sich in der Besprechung wie ein Aal, als ich ihn darauf ansprach, dass es im Wohlstandsghetto unseres Wohnortes kein Prekariat gäbe, das einen derartigen Notendurchschnitt in der Klasse erklären könnte. Auch der Anteil nicht integrierter Ausländerkinder liegt in der Klasse genau bei Null - weil der Ausländeranteil ebenfalls Null beträgt.

In Bayern machen 21,7 Prozent der Schüler Abitur. Das ist eigentlich zu wenig. Allein: Weil die bayerischen Gymnasien kräftig aussieben, müssten, um diese magere Abiturientenquote zu erreichen, rund 30 Prozent der Schüler von der Grundschule ins Gymnasium übertreten. Nach dem bisherigen Stand schaffen in der Klasse meines Sohnes vielleicht zwei oder drei den Übertritt.

Als ich das dem Lehrer vorrechnete und ihn fragte, ob er oder die Klasse nun unterdurchschnittlich sei, meinte dieser, schuld an der Notenmisere sei die schlechte Disziplin der Klasse. Zu viele profilneurotische Akademiker-Eltern mit zu verzogenen Kindern. Wir natürlich ausgenommen.

Dass er sich hinterfragen könnte, darauf kommt er nicht. Selbstgefällig bis zum Anschlag erklärte er, dass seine Art zu arbeiten schon noch Früchte tragen werde, bis zum Übertrittszeugnis. Und um unseren Sohn müssten wir uns natürlich keine Sorgen machen. Bei dem Elternhaus.

Ich bin froh, dass ich durch die Gnade der frühen Geburt in den 70ern, der Zeit der sozialliberalen Bildungsreform, aufs Gymnasium gehen konnte. Heute hätte ich als Arbeiterkind, dessen Eltern ihre Anliegen weniger eloquent vortragen können, dafür kaum mehr eine Chance. Damals war es so, dass die Bonzenkinder den Atem der ambitionierten Arbeiterkinder im Nacken spürten, dass es einen Wettbewerb um Sozialchancen gab. Heute haben die "besseren Kreise" diese Chancengleichheit zu ihren Gunsten verschoben. Okay, mein Sohn als Spross eines Vaters, der in den "Besseren Kreisen" angekommen ist, sich auszudrücken versteht und einen Anzug besitzt, profitiert von dieser Ungerechtigkeit. Eine Schande bleibt sie trotzdem.

Armes Deutschland.

Freitag, 3. November 2006

Rürürü

Schön ist's, mit den Kindern auf dem Rücksitz übers Land zu fahren und im Radio kommt "Mrs Robinson". Dann singen alle mit. Wer den Text nicht kann, singt Rürürü.

Samstag, 14. Oktober 2006

Hausgeburt

Meine Tochter hat vor vier Wochen zwei Meerschweinchen bekommen. Zwei Mädchen. Natürlich. Merle und Fiffi. Nur: Worüber wir anfangs spaßten und wenig später etwas ahnten, wurde zuletzt für uns zur Gewissheit: Fiffi kam schon schwanger zu uns. Tragzeit der Meersau: 68 Tage. Seit drei Tagen nun sind drei Junge da. Meerschweinchen sind Nestflüchter. Die Jungen kommen voll entwickelt, sehend, mit Fell und sogar Zähnen zur Welt und sehen richtig süß aus. Eine (H)Ausgeburt des Kindchenschemas.

Unsere Strategie ist klar. Ab sofort wird meine Tochter sehr oft sehr viele Freundinnen einladen. Und Freund W.: Sag bitte A. und L. Bescheid. Ihr habt die freie Wahl. Noch. Geschlechtsreif werden die Viecher mit 30 Tagen. Also Beeilung, sonst ...

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