Journaille

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Unwort Manager?

Dominik Brunner, der Mann, der auf dem Bahnsteig in Solln von zwei Jugendlichen erschlagen wurde, wird von den Medien meist verschämt als "Geschäftsmann" beschrieben.

Der mutige Mann war aber kein "Geschäftsmann", sondern arbeitete als Finanzvorstand einer Aktiengesellschaft. Die Berufsbezeichnung dafür lautet gemeinhin: Manager.

Darf man heute nicht mehr Manager schreiben? Journis, was soll dieser Wortklitterungsscheiß?

Dienstag, 10. März 2009

Das wichtigste Ereignis auf der Welt

Gestern 440 Kilometer mit dem Auto gefahren und dabei Nachrichtensender gehört.

Es klang so, als sei das wichtigste Ereignis auf der Welt eine vereinsamte Millardärin und ihr kleiner Gigolo.

Freitag, 24. November 2006

Trennung von Redaktion und Anzeige

Gerade in meinem Mail-Eingang

Sehr geehrter Herr Stachanow,

vielen Dank für die zugesandte interessante Nachricht über die neue XXXXXXXXXXXXX, die wir unseren Lesern nur ungern vorenthalten wollen. Bei der Vielzahl an täglich bei uns
eingehenden PR-Meldungen ist es uns jedoch nicht möglich, diese alle zu berücksichtigen. Es gibt allerdings noch die Alternative
"Redaktionskostenzuschuss".

In den vergangenen Monaten haben wir mit Feuereifer am kompletten Relaunch der "XXXXXXXXX Nachrichten" gearbeitet. Neben einer Erweiterung des Umfangs um XX Prozent haben wir auch die beim Leser besonders beliebte Rubrik "XXXXXXXXX" einer optischen und inhaltlichen Frischzellenkur unterzogen.

Gern lade ich Sie hiermit ein, sich an den Produktionskosten dieser Seite zu beteiligen. Mit einem kleinen, so genannten "Redaktionskostenzuschuss" sichern Sie sich nicht nur das Erscheinen Ihrer Nachricht, sondern können selbstverständlich auch Einfluss auf die Größe der Veröffentlichung nehmen - und das bereits ab 250 Euro.

Über eine kurze positive Rückmeldung von Ihrer Seite würde ich mich sehr freuen! Lassen Sie uns über eine mögliche Zusammenarbeit sprechen!


Und, wie Ede Zimmermann bei "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" sagte: "Das ist leider kein Einzelfall."

Sonntag, 1. Oktober 2006

Product Placement im Tatort?

Gerade den Tatort "Bienzle und der Tod im Weinberg" gesehen. Und gedacht, der Schleichwerbeskandal sei ausgestanden und Vergangenheit. Aber im ARD-Tatort läuft dreimal, ja dreimal, der Postbote unmotiviert durchs Bild. Und zweimal, ja zweimal, bleibt die Kamera vor dem Schnitt unmotiviert sekundenlang auf dem Posthornträger stehen. Liebe G*EZ, soll ich dafür ich Gebühren zahlen? Lieber R*undfunkrat, hat das nicht schon Professor Doktor H*arnischfeger von der D*eutschen P*ost für mich erledigt? Wäre nett, wenn Ihr Euch meldet.

Grüße
Stachanow

Freitag, 22. September 2006

Transrapid-Unfall

Noch gibt es keine Bilder vom heutigen Transrapid-Unfall. Ich kann mir gut vorstellen, wie es gerade in den Bildredaktionen zugeht, wie unsere Volksaufklärer danach lechzen, das Geschäft mit dem Tod zu machen - und wie unsere Medienkonsumenten danach gieren, endlich mal wieder Trümmerbilder aus Deutschland zu sehen. Und nicht immer die langweiligen aus Bagdad.

Montag, 17. Juli 2006

Spiegel und Web 2.0

Der Spiegel, der sich während Web 1.0 immer wieder mit Paulus-Neef-Interviews schmückte, wie peinlich, heutzutage, kam heute mit dem Titel über Web 2.0 raus. Dabei wird der übliche Amateure-vs-Publizistikprofis-Parcours geritten. Man könnte das auch Pfeifen im Wald interpretieren.

Mittwoch, 26. April 2006

Zündfunk abschalten

Ich bin ein Provinzler. Deshalb ist mir bis gerade eben entgangen, dass der Bayerische Staats- und Parteifunk das Jugendprogramm Zündfunk im UKW abschalten und dafür im kaum hörbaren Digitalradio verstecken will. Ausgerechnet den Zündfunk, den es seit 1974 gibt, der selbst während der Strauß-Ära nicht von den Christsozialen mundtot gemacht werden konnte, der einsam herausragt aus dem sonstigen Programm des BR und von dem sich andere Sendeanstalten etwas abschneiden können an Witz, Esprit und journalistischer Kompetenz.

Nun bin ich 41, wofür brauche ich ein Jugendprogramm im Radio? Wahr ist: Der Zündfunk ist as zeitlos as can be. Er ist eine Spielwiese für intelligente Radiomacher und Radiohörer, ist eine Insel im Meer der durchformatierten und durchkommerzialisierten Radiowellen. Wenn der Zündfunk untergeht, stirbt ein weiteres Stück Kultur, für die ich bislang meine Steuern und Rundfunkgebühren gern gezahlt habe.

Freitag, 7. April 2006

Bezahlte Steinewerfer

Soso, das also passiert im Unterschichten-TV ZDF mit unseren Gebühren.

Dienstag, 7. Februar 2006

Pressefreiheit

Meinungs- und Pressefreiheit sind derzeit ein hohes Gut. Religion darf karikiert werden, und wenn diese Mohammedaner die Welt an allen vier Ecken anzünden wollen. Sollen sie es doch versuchen. Wir lassen uns von denen nichts vorschreiben, wäre ja noch schöner.

Wer uns was vorschreiben darf, ist allenfalls der in alter Kapitalistentradition nach Gewinnmaximierung strebende Weltfußballverband Fifa. Der hat sich zum Vermarktungsfest der offiziellen Sponsoren der Fifa Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006(TM) Wort-Marken wie "Fifa Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006(TM)" schützen lassen und fordert nun, wie die Netzeitung schreibt, die Redaktionen dazu auf, die Marken in ihren Artikeln exakt in der vorgegebenen Weise zu verwenden. Obendrein pfui ist zeitnahe Online- und Bildberichterstattung.

Was das Netteste daran ist: Anstatt diesen Marketingblödsinn zu ignorieren, setzt sich der Bundesverband der Deutschen Zeitschriftenverleger ernsthaft mit diesem Bullshit auseinander und mit der Fifa an einen Tisch, um zu verhandeln. Ich frage mich, was es da zu verhandeln gibt. Die Konditionen, zu denen die Pressefreiheit zugunsten wirtschaftlicher Interessen preisgegeben wird?

Wie schrieb ich am Donnerstag, den 22. September 2005:

Und jeder, der sich auf das blöde Markenspielchen einlässt, verrät den Fußball. Wenn es nach den Sponsoren geht, werden die Stadien zur WM voller geistiger Klone sein, die allesamt das in sich aufsaugen, was sie vorgesetzt bekommen. Und das wird alles sein, bloß kein Fußball.

Deshalb hoffe ich auf die subversive Kraft der Hooligans, die sich nicht aussperren lassen werden. Ich hoffe auf den Boykott der Produkte der "Offiziellen Sponsoren". Ich hoffe auf einen gigantischen wirtschaftlichen Flop. Und wehe, irgendein Oberschlauer quakt jetzt rum und sagt, das wäre typisch deutsch.

Montag, 6. Februar 2006

Karikaturenstreit

Ein Gutes hat der Karikaturenstreit. Jetzt, da das Wort öfter auftaucht, nimmt die Zahl der Deppen, die Karikatur mit Doppel-R schreiben, eindeutig ab.

Man muss nur lang genug Konsulate anzünden, dann stimmt's auch wieder mit der Orthografie.

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