Journaille
Krokodil
schwamm im Nil.
Zähne spitz.
Pfiad Di Fritz.
Original erlauscht bei einem Südtirolausflug.
Stachanow - 21. Nov, 13:50
Focus Online, beinahe schon erste Adresse für Boulevardthemen, schreibt die neueste Tratsch-Geschichte über Paris Hiltons Affen. Soweit, sogut.
Lustig 1: An der Fußzeile des Beitrags werde ich nach der Bewertung der Meldung gefragt.
Lustig 2: Als ich "-3" anklicken will, werde ich nach Benutzername und Kennwort gefragt. Internet 2.0?

Stachanow - 18. Nov, 11:36
War schwierig, am Wochenende fernzusehen. Auf allen Kanälen die Dresdener Frauenkirche. Überall gerührte Ossis sich am Freuen dranne, nu.
Stachanow - 31. Okt, 12:05
Antenne Bayern, ein privater Rundfunksender, ruft ein paarmal am Tag wahllos von einem Computer ausgewählte Nummern an. Wer sich mit "Hallo Antenne Bayern" meldet, kriegt 10.000 Euro. Wer nicht, wird on air verarscht.
Die Idee ist der volle Bringer. In Bayern grassiert Hysterie. Für minimales Geld schafft es der durchformatierte Dudelfunker, dass vorrangig Hausfrauen und Kinder bei jedem Anruf ihren eigenen Namen verleugnen. Damit markiert der Sender öffentlichen Raum und wird Gesprächsstoff, denn die Peinlichkeit, die sich einstellt, wenn der Anrufer nicht Antenne Bayern ist (also in 99,99999997 Prozent aller Fälle), bedarf einer Auflösung. Rundherum gelungene PR also.
Und Anlass für Diskussionen in meinem Haushalt. Mein Sohn hat Dollarzeichen in den Augen und schon ausgerechnet, wieviele Tonnen Legosteine es für 10.000 Euro gibt. Meine Frau denkt an eine Dachsanierung. Es daher beiden sehr schwer vermittelbar, dass es mir lieber ist, wenn wir uns mit unserem Namen melden, als für die vage Chance auf 10.000 Euro ein dummes Spiel mitzuspielen. Für 10.000 Euro gehe ich auch gerne drei Monate in die Arbeit.
Stachanow - 24. Okt, 10:43
Frag nicht, was Dein Land für Dich tun kann, sondern frag, was Du für Dein Land tun kannst.
hat Kennedy dereinst gesagt.
Allein: Johannes B. Kerner ist nicht John F. Kennedy. Und all die komischen Werber, Medienpeople und PR-Heinis, die an
Du bist Deutschland mitgestrickt haben, sind es auch nicht. Auf mich wirkt die Kampagne wie eine Aneinanderreihung pathetischer Durchhalteparolen. Kein Wunder, dass die Kampa in der Blogosphere
genüsslich persifliert wird - nicht zuletzt deshalb, weil sich die Werber
beim Klauen haben erwischen lassen.
Stachanow - 28. Sep, 15:53
Mein Kollege kommt grad aus dem Irlandurlaub zurück. Da gibt es im Radio eine Sendung, in der ein Moderator unredigierte Presseinfos voller efficiency-Geschwurbele vorliest und die Hörer müssen raten, was die Firma macht. Nette Idee!
Übrigens: Zu efficiency liefert Google 63 Millionen Hits. Was für ein Alleinstellungsmerkmal.
Stachanow - 13. Jun, 16:48
Kaum bin ich mal vier Tage lang in Rom, bring ich im Gepäck die Staatskrise mit. Aber das nur nebenbei. Viel einschneidender und politischer als ein paar andere Politikerköpfe (und die Tatsache, dass NRW nach bald 40 Jahren nicht mehr rot ist, also auch für Bayern die Chance besteht, in vielleicht 280 Jahren nicht mehr schwarz zu sein): Ich bin in Bella Italia Berlusconis Medienwelt und damit der Zukunft des deutschen Fernsehens begegnet.
Das italienische Fernsehen ist vollkommen informationsfrei, hat dafür aber mindestens 20 Home-Shopping-Kanäle. Und zehnerlei Call-in-Shows, meist mit Lebenshilfe durch Astrologie oder Kartenlegen. Die Kartenlegerin ist immer ein in die Jahre gekommenes und verlebtes Model. Frischere Models dagegen gibt es beim Fußball. Weil RAI keine Bildrechte hat, mussten die sich was anderes einfallen lassen. Sie übertragen Radio ins Studio und führen den Radio-Kommentar operierten Frauen vor, die vorgeben, sich für die eine oder andere Mannschaft zu begeistern. Fällt ein Tor, müssen die Schönheiten wahlweise jubeln oder Zitronengesichter hinziehen. Bleiben davon Lachfalten - oder, bei einem Mindestmaß an Intellekt der Frau, eher Stressfalten zurück -, heißt es ab in den Nachbarkanal zum Kartenlegen.
Stachanow - 24. Mai, 20:34
Der Papst ist tot. Seit dem ersten Zitterich hatten die sendenden Kollegen gut zehn Jahre Zeit, in ihrem Archiv zu wühlen und am Nachruf zu basteln, zu schneiden und jedes kritische Wort herauszufeilen. Und nun senden sie den Mann ein zweites Mal zu Tode. Auf 30 Kanälen. Rund um die Uhr.
Bis auf die Underdogs. Die einzige Abwechslung am Wochenende gab es auf HSE und 9Live.
Wie schon nach dem 11. September ziehen die Kollegen dort ihr Programm unbeeindruckt durch. Mal sehen, wann sie auf HSE umkippen und auf die ersten Wojtyla-Devotionalien verticken. Oder auf 9live die ersten Bilderrätsel vollführen. Der linke Rosenkranz hat eine Perle mehr.
Ach, wegen des neuen Romankapitels: Ich habe am Wochenende nicht Papst geguckt, sondern am Haus renoviert und bin nicht zum Schreiben gekommen.
Stachanow - 4. Apr, 12:12
Berufsbezeichnungen der Damen und Herren Journalisten gegenüber meinem Berufsstand, alphabetisch geordnet:
Anal-phabet
Antialphabetiker
Desinformatiker
Dummschwätzer
Lautsprecher
Lobhudler
Lohnschreiber
Lügenwerfer (abgeleitet von Flammenwerfer, gefällt mir)
Plapperkäfer
PR-Heini
PR-Fuzzy
Publizitätsstricher (auch nicht schlecht!)
Quatschkopf
Quotenhure
Schleimbeutel
Vernebler
Wobei ich gegenhalten kann mit: liederliche und widerliche Abschreiber.
Stachanow - 17. Mär, 14:44
Bisher mache ich ganz klassische, ganz langweilige, ganz konventionelle Pressearbeit. Aber morgen probiere ich den ots (Original Text Service, samt neumodernem kleinschreib und Deppenleerzeichen) von der dpa aus und spamme die Welt zu. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob das funktioniert.
Wenn ja, wäre das bedauerlich. Ich müsste auf die alten Tage umdenken.
Stachanow - 16. Mär, 17:34