Federweißer vertreibt den Blues
Gerade kommen wir von einem Ausflug nach Hause. Wir waren in Bad Windsheim im Freilandmuseum. Dort stehen uralte, schief gewehte Bauernhäuser aus ganz Franken. An ihrem alten Standort ließ man sie verfallen, deshalb werden die Häuser demontiert und in Bad Windsheim wieder aufgestellt.
Wir fahren mit den Kindern mindestens einmal im Jahr ins Freilandmuseum. Ich staune jedes Mal, dass bis ins späte 19. Jahrhundert die meisten Feuerstellen in den Häusern einen offenen Kamin hatten. Der Rauch läuft von der Feuerstelle über eine Rinne an der Zimmerdecke zum Abzug. In den Häusern stinkt es erbärmlich nach Rauch.
Besonders demprimiert mich die Kate eines Kleinbauern aus dem 19. Jahrhundert. Dort steht in der ungeheizten Schlafkammer des Bauernehepaares, direkt unterm Dach, eine Kinderwiege. Das Dach hat keine Isolierung. Das einige, das Innenraum und Außenluft trennt, sind anderthalb Zentimeter Ziegel. Ich denke an die Neugeborenen in der Wiege, an 20 Grad minus im Winter, an Kindersterblichkeit und bin traurig.
Die Inneneinrichtung der Häuser im Museum variiert. Manche Häuser sind nachgebautes Mittelalter, andere stilecht 60er Jahre des 20. Jahrhundert. Ich kenne solche Stuben noch aus meiner Kindheit vom Milchholen beim Gumperbauern. Daran erinnert zu werden, dass ich einer Zeit angehöre, die andere für museal halten, ist nicht einfach. Vor allem nicht in dem Moment, in dem ich an Kindersterblichkeit denke. Mich macht das Museum immer traurig - aber meinen Kindern gefällts dort. Deshalb fahren wir hin.
Aber jetzt bin ich wieder lustig. Auf dem Heimweg kamen wir durch den Weinort Ipsheim. Die Weine von dort sind bis auf wenige Ausnahmen schlimme Frankenplörre. Aber es gibt diese Ausnahmen. Und Federweißen. Der hat jetzt, im späten Oktober, eine ziemliche Wucht.
Zwei Gläser des Weißen haben den Blues vertrieben.
Wir fahren mit den Kindern mindestens einmal im Jahr ins Freilandmuseum. Ich staune jedes Mal, dass bis ins späte 19. Jahrhundert die meisten Feuerstellen in den Häusern einen offenen Kamin hatten. Der Rauch läuft von der Feuerstelle über eine Rinne an der Zimmerdecke zum Abzug. In den Häusern stinkt es erbärmlich nach Rauch.
Besonders demprimiert mich die Kate eines Kleinbauern aus dem 19. Jahrhundert. Dort steht in der ungeheizten Schlafkammer des Bauernehepaares, direkt unterm Dach, eine Kinderwiege. Das Dach hat keine Isolierung. Das einige, das Innenraum und Außenluft trennt, sind anderthalb Zentimeter Ziegel. Ich denke an die Neugeborenen in der Wiege, an 20 Grad minus im Winter, an Kindersterblichkeit und bin traurig.
Die Inneneinrichtung der Häuser im Museum variiert. Manche Häuser sind nachgebautes Mittelalter, andere stilecht 60er Jahre des 20. Jahrhundert. Ich kenne solche Stuben noch aus meiner Kindheit vom Milchholen beim Gumperbauern. Daran erinnert zu werden, dass ich einer Zeit angehöre, die andere für museal halten, ist nicht einfach. Vor allem nicht in dem Moment, in dem ich an Kindersterblichkeit denke. Mich macht das Museum immer traurig - aber meinen Kindern gefällts dort. Deshalb fahren wir hin.
Aber jetzt bin ich wieder lustig. Auf dem Heimweg kamen wir durch den Weinort Ipsheim. Die Weine von dort sind bis auf wenige Ausnahmen schlimme Frankenplörre. Aber es gibt diese Ausnahmen. Und Federweißen. Der hat jetzt, im späten Oktober, eine ziemliche Wucht.
Zwei Gläser des Weißen haben den Blues vertrieben.
Stachanow - 22. Okt, 18:20
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