Donnerstag, 19. Mai 2005

Das Schöne an Berlin

Das Angenehme an Berlin ist (nebst der Urbanität und dem zügigen Verkehrsfluss) der entspannte Umgang mit der deutschen Geschichte.

Sagt ein Berliner: "Komm, wir fahrn nach Spandau", dann denkt er nicht, wie ich, sofort und unwillkürlich und zwanghaft an Rudi Hess. Sondern an eine Fassbrause in irgendeinem Lokal.

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40something - 20. Mai, 10:37

Ach, weeste...

Sagt neulich eine Frau zu mir: Lass uns nach Plötzensee fahren, spazieren gehen.

Ich zucke da innerlich zusammen. Sie ist Französin und weiss nicht, warum ich zucke...

Stachanow - 25. Mai, 12:53

Plötzensee ist auch nicht Spandau. Ich kann Dich gut verstehen. So erging es mir immer mit Dachau. Die spielten in einer Liga mit uns, Jugendfußball.
seelenstrips - 21. Mai, 00:52

Schockiert

Ich war ein Paar Jahre in Deutschland. Als ich dort ankamm, war ich höchst schockiert festzustellen, daß es kaum einen Tag in Deutschland gibt, wo nichts über die "schreckliche" Vergangenheit des Landes gesendet wird. Deutschland kam mir richtig traumatisiert vor. viele Deutsche können nicht in der Gegenwart leben, selbst die, die nicht die "schreckliche" Vergangheit erlebt haben. Anscheinend wird in Deutschalnd immer das deutsche Volk wie damals endoktriniert, nur diesmal mit Schuld.

Wieso zucken noch die jungen Deutschen, wenn sie "Plötzensee" hören auch warum nicht die Französinen. Bin nicht so sicher, ob die Dame nicht wußte, was Plötzensee bedeutet. Aber warum über etwas zucken, was zur Situation nicht paßt, außer weil man Schuld empfindet?

Ich finde die jungen Deutschen sehr zu bemitleiden in diesem Hinsicht. nicht vergessen dürfen heißt nicht, einem es ständig wiederholen
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