Freitag, 21. Oktober 2005

Stoiber und die Vollkaskogesellschaft

Edmund Stoiber will eine Nachfolgeregelung für das Amte des bayerischen Ministerpräsidenten erst dann treffen, wenn die große Koalition steht und der 64-Jährige seinen Eid als Bundeswirtschaftsminister abgelegt hat. Solange nimmt er die Raufereien zwischen Beckstein und Huber billigend in Kauf.

Nichts ungewöhnliches? Leider nein. Aber trotzdem hanebüchen.

Ist es nicht Stoiber, der keine Gelegenheit auslässt, um öffentlich die Vollkaskomentalität seiner Untertanen zu geißeln und mehr Risikobreitschaft fordert - und sich damit trotz schwerer wirtschaftspolitischer Verfehlungen in seiner Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident (Skandale bei der Bayerischen Landesbank, eine verunglückte staatliche Einflussnahme bei der Fusion zur HypoVereinsbank, dazu der ganze Lederhosen-Laptop-Schmarren wärend der Blüte der New Economy, als Milliarden Staats- und Steuergelder in staatlich subventionierten Scheingründungen verbrannt wurden) als wirtschaftspolitisches Schwergewicht darstellt?

Wenn es um eigene Pfründe geht, um den eigenen Machterhalt, sieht die Sache natürlich anders aus. Der asketische 64-jährige Herr Ministerpräsident Stoiber predigt Wasser und säuft Wein.

Aber damit hat er wenigstens eine Kernkompetenz, um seinen Job als zukünftiger Messeneröffnungsminister auszufüllen.

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winomat - 21. Okt, 11:42

...und ich denke, dass ist erst das warm-up...

Waldorff - 21. Okt, 12:46

Untergang und Neubeginn

Die Abwesenheit des Wolfratshauseners erlaubt einen erschreckenden Blick auf die "politische Kultur" dieser Partei, die das Land Bayern seit Jahrzehnten als persönlichen Besitz betrachtet. So wird aus der Frage nach der Besetzung eines politischen Amtes ein Diadochenkrieg.

Doch bietet dieses Machtvakuum nicht auch Möglichkeiten?
Es wären da zum Beispiel weitgehende Minderheitenrechte für ethnische Gruppen wie Franken und Schwaben durchzusetzen. Wann, wenn nicht jetzt?

Stachanow - 21. Okt, 13:26

Lieber Waldorff,

Artenschutz für Franken und Schwaben in allen Ehren. Aber wenn ich an den Schüttelschorsch (Staatssekretär Georg Schmid, Schwabe) denke, den es in der Christsozialen Einheitspartei Bayerns nur aufgrund des landsmannschaftlichen Proporzes in dieses Amt gespült hat, ist das vielleicht keine so gute Idee. Ich weiß schon: Als Bewohner der Lebkuchenstadt willst Du natürlich aus lokalpatriotischen Gründen den Mann aus Langwasser.

Mir wäre Huber lieber. Weil der seiner Karikatur auf dem Nockherberg so ähnelt, dass man glauben könnte, die beiden wären geklont. Sieh es mal von der Seite: Mit einem Ministerpräsident Huber könnte das bayerische Kabarett Sonderschichten einlegen.
Booldog - 21. Okt, 13:30

Wieder einmal ein Anlaß, um vor dem Aldi-Nord-Logo niederzuknien und für mein politisches Asyl dankbar zu sein. (Erzähl mir doch keiner, daß Bayern ein sicheres Drittland ist!)
Waldorff - 21. Okt, 13:34

Wunschlos

Hm. Bedenkenswert, Herr Stachanow. Oder bedenklich.
Eins noch: Ich habe keine Wünsche oder Vorlieben, was die beiden Nasen betrifft. Wirklich nicht.

Mit Schuß!
Schönes Bild, übrigens - der vor der Aldi-Nord-Filiale in Willy-Brandt-Manier hinsinkende Booldog, die tränenden Augen dankbar zu einem gnädigen höheren Wesen himmelwärts erhoben.
Und danach zischt er eine Molle. Mit Schuß.

Stachanow - 21. Okt, 15:28

Das hast Du schön gesagt. Brand-Booldog-Kniefall-Warschau-Aldi. Kopfkino!
Booldog - 21. Okt, 15:37

Ich zische jetzt erstmal einen Molli. Hansenet hat mir Alice nicht vorbeigeschickt Der Idiot von Techniker behauptet, er hätte mich nicht angetroffen. Ein ganzer Tag Warterei für DSL im Arsch! :-(
bloggnjus - 21. Okt, 19:37

Konzepte

Na ja für die Konzepte wird sich Stoiber sowieso nicht bemühen, die kommen doch schon lange von Hartz und McKinsey. Und ob jetzt ein Bayer oder Niedersachse die vorliest dürfte doch egal sein, oder?

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