Fehdehandschuh an Philipp
Beim Haltungsturner fetze ich mich mit einem Kulturbeutel namens Philipp. Was ich nicht will: Das Wohnzimmer des Haltungsturners mit Kraftausdrücken einsauen. Da Philipp anonym und ohne Link kommentiert, kann ich die Auseinandersetzung auch nicht auf seinem Blog austragen. Nun gut, lade ich Dich hierher ein.
Nochmal, für Dich:
Der Cornet Rilkes ist ein sich auf höchstem Sprachniveau abspielendes Haut-den-Heiden-heldisch-eins-auf-die-Waffel-fickt-einmal-in-eurem-Leben-eine-Adelige-und-danach-kackt-ab-dabei-fürs-Vaterland-Aufopferungsbüchlein, das in seiner Wirkungsgeschichte ziemlich verheerend ist, alldieweil es im I. Weltkrieg - sehr erfolgreich - als Durchhalteliteratur eingesetzt wurde.
So, und jetzt warte ich auf Deine wohlfeile Antwort, Du armseliges Siebengescheitle! Literaturkritik und Literaturwissenschaft von unten packst Du wohl nicht, hä?!
Übrigens, da du es anzweifelst: Mein Studium dieser Diskussionswissenschaft habe ich ziemlich erfolgreich abgeschlossen. Aber als ich dann aus der Hochschule raus und zurück ins echte Leben ging, habe ich recht schnell damit aufgehört, den simpelsten Schmarren so weit ausdifferenzieren zu müssen, bis links nicht mehr links und rechts nicht mehr rechts, bis falsch nicht mehr falsch und richtig nicht mehr richtig ist, sondern halt alles schön kuschelig im Vagen bleibt. Manche können sich davon nicht trennen. Sondern fühlen sich in diesem ungefähren und ungefährlichen Gekuschel sauwohl.
Jawohl, meine Herkunft ist proletarisch. Obwohl ich studiert habe und mit Worten mein Geld verdiene, und davon nicht wenig, bin ich kein verfeinerter Bildungsbürger geworden, sondern allenfalls Bildungsproletarier. Darauf und auf meine Herkunft bin ich stolz.
Mein Urgrovater mütterlicherseits nomadisierte in den 1930er Jahren als Schäfer in der Schwäbischen Alb und wurde von den Nazis im Arbeitslager sesshaft gemacht. Mein Großvater väterlicherseits war Holzmacher im Bayerischen Wald und faktisch Analphabet. Als er im II. Weltkrieg auf Fronturlaub einen SA-Mann niederschlug, weil dieser die Geliebte meines Großvaters gefickt hatte, fand er sich in Norwegen beim Minenräumen wieder.
Meine Ahnen sind zeitlich nah dran, aber wesenhaft weit weg von Rilke. Zum Glück.
Nochmal, für Dich:
Der Cornet Rilkes ist ein sich auf höchstem Sprachniveau abspielendes Haut-den-Heiden-heldisch-eins-auf-die-Waffel-fickt-einmal-in-eurem-Leben-eine-Adelige-und-danach-kackt-ab-dabei-fürs-Vaterland-Aufopferungsbüchlein, das in seiner Wirkungsgeschichte ziemlich verheerend ist, alldieweil es im I. Weltkrieg - sehr erfolgreich - als Durchhalteliteratur eingesetzt wurde.
So, und jetzt warte ich auf Deine wohlfeile Antwort, Du armseliges Siebengescheitle! Literaturkritik und Literaturwissenschaft von unten packst Du wohl nicht, hä?!
Übrigens, da du es anzweifelst: Mein Studium dieser Diskussionswissenschaft habe ich ziemlich erfolgreich abgeschlossen. Aber als ich dann aus der Hochschule raus und zurück ins echte Leben ging, habe ich recht schnell damit aufgehört, den simpelsten Schmarren so weit ausdifferenzieren zu müssen, bis links nicht mehr links und rechts nicht mehr rechts, bis falsch nicht mehr falsch und richtig nicht mehr richtig ist, sondern halt alles schön kuschelig im Vagen bleibt. Manche können sich davon nicht trennen. Sondern fühlen sich in diesem ungefähren und ungefährlichen Gekuschel sauwohl.
Jawohl, meine Herkunft ist proletarisch. Obwohl ich studiert habe und mit Worten mein Geld verdiene, und davon nicht wenig, bin ich kein verfeinerter Bildungsbürger geworden, sondern allenfalls Bildungsproletarier. Darauf und auf meine Herkunft bin ich stolz.
Mein Urgrovater mütterlicherseits nomadisierte in den 1930er Jahren als Schäfer in der Schwäbischen Alb und wurde von den Nazis im Arbeitslager sesshaft gemacht. Mein Großvater väterlicherseits war Holzmacher im Bayerischen Wald und faktisch Analphabet. Als er im II. Weltkrieg auf Fronturlaub einen SA-Mann niederschlug, weil dieser die Geliebte meines Großvaters gefickt hatte, fand er sich in Norwegen beim Minenräumen wieder.
Meine Ahnen sind zeitlich nah dran, aber wesenhaft weit weg von Rilke. Zum Glück.
Stachanow - 17. Nov, 15:25
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