Sonntag, 18. Juni 2006

Der Hammer

Heute fuhr ich mit meinem Sohn (9) und seinem Schulfreud nach Solnhofen, Versteinerungen suchen. Unser wertvollster Fund im Hobbysteinbruch war kein Archaeopteryx, sondern ein pfennigguter, nagelneuer Hammer - wohl liegengelassen von einem mindestens ebenso herausragenden Paläontologen wie wir drei.

Vom Solnhofener Hobbysteinbruch kann ich, nebenbei bemerkt, nur abraten. Alles, was wir nach vier Stunden schweißtreibender Klopferei und dem Heraushauen eines halben Kubikmeters gewachsenen Plattenkalks gefunden haben, waren ein paar seit Jahrmillionen tote Wasserläuse. Nebenan, vor einem normalen Steinbruch, prangen die üblichen Betreten-verboten-Schilder. Dahinter braucht man die Ammoniten nur aufzuklauben. Wir machten fette Beute, die nun in Vitrinen verstaubt. Wobei mir mein Sohn auf dem Rückweg gestand, er sei in eine Klassenkameradin verliebt und wolle ihr nun eines der Stücke verehren. Mal sehen, ob sich eine Drittklässlerin davon betören lässt. Aber das Prinzip des Geschenks ist zweifellos richtig. Um das zu kapieren habe ich länger gebraucht als mein Sohn.

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