Montag, 20. August 2007

Kalkulationsirrtum zu Ihren Gunsten

Kalkulationsirrtum zu Ihren Gunsten - so steht es auf einer Karte (Ereigniskarte? Gesellschaftskarte?) beim Monopoly. Heute kam ein Kalkulationsirrtum zu meinen Ungunsten heraus. Weil ich überarbeitet war, hat sich ein Kollege an die Auflagenberechnung eines Herstellungsjobs gemacht. Dabei hat er unter Verzicht jeglicher Logik und Verleugnung seiner Kenntnisse der Grundrechenarten diese Auflage halbiert, sich einen Druckpreis kommen lassen und den an den Kunden weitergereicht.

Heute schreibe ich den Druckauftrag und merke: Die Hälfte der Auflage fehlt im Angebot. Rund 1.500 Euro durch den Kamin. Das bringt mich nicht um. Weil: 1.500 Euro sind genau das, was ich in den vergangenen beiden Wochenenden extra verdient habe. Nur hätte ich die Zeit viel lieber mit meiner Frau und den Kindern verbracht.

Der Unternehmer ist eben doch der bessere Mensch. Er kann multiplizieren.

Sonntag, 19. August 2007

Der Unternehmer ist der bessere Mensch

Wenn ich als Selbständiger etwas für Mittelständler mache und der Kunde sich spröde zeigt, mache ich gerne einen auf Seelenverwandschaft unter Unternehmern. Die Erfahrung zeigt: Sobald es mir gelingt, zum Kunden von Chef zu Chef zu sprechen, zieht mich mein Gesprächspartner schnell ins Vertrauen. Die einfachste Art und Weise, diese gemeinsame Ebene zu finden? Das Lästern über Mitarbeiter. Ist hundsgemein primitiv, wirkt aber immer.

Vorgestern war das zu viel. Eindeutig. Eine kleine erfundene Anmerkung über die Unzulänglichkeit meiner Leute beim Buchen meines Hotelszimmers genügte, und der Herr gegenüber zog vom Leder. Über schwangere Sekretärinnen mit dicken Titten und schwule Außendienstler. Vor allem aber über theoriebeladene Universitätsabsolventen, deren alleiniger Zweck es sei, als Geschäftsführungsassistenen mittels 14-Stunden-Tagen verschlissen zu werden. Das ganze im Beisein desselben.

Seit vorgestern bin ich ein Fan des Antidiskriminierungsgesetzes. Ehrlich.

Dienstag, 14. August 2007

Fahrbericht Honda CBR 1100 XX Superblackbird

Ich habe kein Auto. Ich fahre Motorrad. 25.000 Kilometer im Jahr. Auch im Winter. Beim Motorradfahren war ich lange Zeit auf dem Supersportler-Trip. Wenig Gewicht, dafür Leistung, Leistung, Leistung. Zuletzt eine Kawasaki ZX 6-R mit 125 PS und 160 Kilo Trockengewicht. Eigentlich Renntechnik. Hauptsache schnell.

Nach meinem Unfall habe ich umgesattelt, auf eine Honda CBR 1100 XX Superblackbird. Denn es gibt einen anderen Weg, noch schneller zu sein. Den des Sporttourers. Wer sich nicht auskennt: Der Unterschied liegt im Gewicht und der Fahrwerkscharakteristik. Sporttourer sind weicher gefedert und sehr viel schwerer. Meine Honda hat nur 152 PS und wiegt 230 Kilo trocken.

Früher habe ich die Jungs auf den großen Maschinen, ihren Superblackbirds und Hayabusas, gerne öffentlich belächelt. Und auf der Landstraße heimlich gefürchtet. Weil sie mich gejagt haben. Heute mach ich es anders herum.

Neulich, an der Ampel, steht neben mir die Honda CBR 1000 Fireblade in der Repsol-Version. Sauschnell. Das giftigste, was der Markt heute bietet. 180 PS, 180 Kilo. Er macht brummbrumm und lächelt mitleidig rüber. Ich mach auch brummbrumm und lächle zurück. Rot. Rot-Gelb. Grün. Die Respol zieht weg wie Sau. Klar, ihr erster Gang geht bis 165. Dafür muss ich zweimal schalten. Bevor ich die Repsol aus den Augen verliere, biegt sie rechts ab, geht auf die Nebenstraße. Schnelle Kurven, aber geflickter Asphalt. Und dort, ja dort versagt die Renntechnik.

Warum? Ein Supersportler ist hart gefedert. Knallhart. Das ist in der Kurve gut, verträgt sich aber nicht mit Asphaltflicken. Denn beim Anbremsen einer Kurve geht das Motorrad vorn in die Knie, die Schwinge hinten wird massiv entlastet. Kommt nun ein Teerflicken, hebt das Hinterrad ab. Weil der Fahrer aber auch mit dem Hinterrad bremst, um beim Anbremsen der Kurve keine Zeit zu verlieren, blockiert das Hinterrad in der Luft. Zwar nur einen Sekundenbruchteil, aber es steht still. Jetzt kommt die Schwerkraft. Das Rad setzt blockiert wieder auf und gewinnt dadurch den Impuls, wieder abzuheben. Effekt: Die Schwinge flattert.

Wer einmal eine Kurve mit flatternder Schwinge angefahren hat, der lernt eines: dass er niemals wieder eine Kurve mit flatternder Schwinge anfahren wird. Und so kommt es, dass bis auf wenige Spitzenfahrer alle Fahrer eines Supersportlers Kurven viel zu früh anbremsen und meist auf die Hinterradbremse verzichten.

Habe ich früher auch gemacht.

Mein Tourensportler dagegen ist weicher gefedert. In der Kurve ist das schwere Ding deshalb etwas langsamer. Nur vor der Kurve – da flattert nichts. Da bin ich schneller.

Und so spürte der junge Mann auf seiner Repsol ständig meinen heißen Atem im Nacken. Vor jeder Kurve klebe ich an seinem Hinterrad. Aus der Kurve raus ist er schneller. Auf der Geraden zieht er weg. Und vor der nächsten Kurve habe ich ihn wieder. Irgendwann ging er dann dazu über, auf der Geraden 200 zu fahren. War mir zu blöd, ich hab ihn ziehen lassen.

Ach ja, eins noch: Ich verstehe immer noch nicht, wie die Honda-Marketing-Leute ein Motorrad ausgerechnet "Superblackbird" nennen können. Kingt martialisch. Heißt aber nichts anderes als Superamsel.

Montag, 13. August 2007

Perseidenschwarm

Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können.

Heut nacht fliegen wieder die Sternschnuppen des Perseidenschwarms. Bis zu 80 Sternschnuppen pro Sekunde.

Drum schnell was wünschen:

Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können. Bis ins hohe Alter ohne potenzsteigernde Mittel ficken können.

Freitag, 27. Juli 2007

Geheult

Mein Sohn, 10, fuhr heute mit seiner Bläserklasse nach Berlin auf Abschlussfahrt. Ab September spielt er schon im Vororchester. Ganz schmallippig hat er aus dem Bus herausgelächelt und gewinkt und Kusshände geworfen. Der Busfahrer war den Motor an, wir haben wie wild gewinkt und die Lippen meines Sohnes wurden immer schmaler und meine Augen immer feuchter. Aber dann lief nur der Motor und lief und lief im Leerlauf und lief und das Winken wurde mühsam und die Lippen meines Sohnes konnten nicht mehr schmaler sein und verstohlen fuhr er sich über die Augen und ich auch. Dann, als das Winken und Warten auf die Abfahrt schon grotesk wurde, wandte sich mein Sohn ab und spielte an seinem MP3-Player, den ich ihm gestern geschenkt habe. Während die Mamas derweil schon Kochrezepte austauschten, schloss der Bus plötzlich seine Türen und fuhr einfach davon. Mich überkam große Lust, dem Busfahrer eine aufs Maul zu hauen, weil es offenbar Methode dieser Busfahrer ist, einem den Abschied zu versauen. Und mich überkam große Lust, den Mamas die Meinung zu geigen.

Statt dessen habe ich meinen Helm aufgesetzt, mich auf mein Pferd aus Stahl gesetzt und unter dem Helm geheult, bis ich in der Arbeit ankam.

Sonntag nacht kommt mein Sohn wieder zurück.

Okay, hier bin ich wieder

Momentan weiß ich zwar nicht, wie ich die Bloggerei schaffen soll, ich bin ausgebucht und arbeite täglich 14 Stunden bis zur geistigen Erschöpfung. Dazu will ich am Dienstag eine Woche in die Radferien, mit Madame Stachanowa und den Kindern bis an die Mainschleife radeln.

Aber egal. Hier bin ich wieder.

Was ich als nächstes schreiben werde, sind meine Erlebnisse aus fünf Tagen Tottenham, mit fachkundiger Erläuterung des Londoner Kapitalismus durch einen intellektuellen Freund, der dort seit zehn Jahren arbeitet. Sehr interessant. Ab 6. August auf dieser Seite. Vielleicht sogar als Fortsetzungsroman.

Nächste Nachricht: Meine Sekretärin hat gekündigt, geht zurück in ihre alte Heimat, einen Traumjob antreten. Die Hintergründe und Aufarbeitung folgen übernächste Woche. Dabei werde ich den Beweis erbringen, dass menschliche Intelligenz ein rares Gut ist, anhand der Tatsache, dass ihre Nachfolgerin annimmt, 30 Minuten seien 0,3 Stunden. Ihr rümpft die Nase? Das Thema Körpergeruch soll nicht verschwiegen werden.

Dann ein paar Aussagen, was gute Kunden sind. Solche, die nachfragen, ob der angebotene Job nicht vielleicht zu trivial sei für mich. Zum Beispiel.

Neue Idee: Lernen von Herrn Stachanow. Mitarbeitermotivation in einer Agentur, die seit Wochen heißläuft. Zum Beispiel, indem der Chef der versammelten Mannschaft verkündet, nicht mehr zu bloggen.

Der Reisebericht von den Radferien natürlich auch. Wobei das Spannende daran ist, dass Madame Stachanowa nie radfahren gelernt hat. Sie war schon immer stur. Nicht radfahren können und Radurlaub - wie das zusammengeht? Mit dem Tandem.

Der Fahrbericht der neuen CBR 1100 XX "Superblackbird" fehlt auch noch, einschließlich der eindringlichen Schilderung, wie ich die Repsol-Firebird verbrunzt habe. Ein Erlebnisaufsatz, garniert mit Vermutungen, was in den Hirnen von Honda-Marketeers vorgeht, wenn sie ein wirklich schönes Motorrad "Superamsel" nennen.

Zuletzt vielleicht: Über den Sinn und Unsinn von Blogpausen. Über das Überbewerten der eigenen geistigen Ergüsse und die Ventilfunktion, die das Bloggen nicht übenehmen kann.

Ich bin wieder da. Viel Spaß ab dem 6. August. Kann auch der 7. August werden. Und danke, danke, danke für den lieben Zuspruch.

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