Dienstag, 9. August 2005

Schmalzbrot

Es gibt sie noch in jeder größeren Stadt, diese Viertel, in denen gleichgeschlechtlich liebende Frauen in Latzhosen in der Kneipe sitzen und Rommé spielen, das Halstuch passend zur Einstellung. In so einem Reservat war ich gestern mit einem Freund. Und habe Expresso getrunken und dazu Schmalzbrote gegessen. Das war wunderschön.

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https://stachanow.twoday.net/stories/889002/modTrackback

Booldog - 10. Aug, 09:34

Ah! Klingt nach St. Johannis, von Lästermäulern auch Klondyke genannt. Und nach dem guten alten Tibet. Schee.

Stachanow - 10. Aug, 10:14

Ja, das Greenwich Village von Nermberch. Hat was.
Booldog - 10. Aug, 11:08

Eine sehr nette Kollegin von mir, von der man gleich weiß, was das für eine ist, saß neulich mit Lebensgefährtin (ist immer so: eine dunkelhaarig, eine grauhaarig) nebenan im "Krüger". Das könnte mein neues Haus-Tibet sein, sozusagen das Exil-Tibet.
Waldorff - 10. Aug, 12:26

Iron, Lion, Johannis

I am on the rock and then I check a stock
I have to run like a fugitive to save the life I live


Im Village sind sie noch textsicher.
Und in der Kneipe gibt es siebenerlei Sorten Papers.
Auch das ist schön.

Dann bootest Du Dein Motorrad und fährst ins 21. Jahrhundert zurück.

Stachanow - 10. Aug, 12:35

Und dann setzt er sich auf sein Pferd aus Stahahal. War ein schöner Abend, danke!
Booldog - 10. Aug, 13:58

turn his into a memory make this all forgotten
painted into a corner know when the battle is lost
grab your trusty companion trying to survive at any cost
instant gratification make it go away
today
(Foetus, "Miracle")
che2001 - 10. Aug, 13:41

Es gibt sie in jeder größeren Stadt, doch sind sie verschieden:
Nördlich des hessischen Berglandes kann es Dir passieren, dass die lila Latzhosen Dein Schmalzbrot mit "meet means murder" kommentieren und Dich fragen, ob Du es in Ordnung findest, Brot mit Aas zu essen. vgl, hier http://modeste.twoday.net/stories/886812/#comments

Stachanow - 10. Aug, 13:44

Die Frau Modeste und ihr elaborierter Code, der in Anflügen - glaube ich zu meinen - vielleicht gar ans Hölderlin-Syndrom grenzt? Mein lieber Che, wo treibst Du Dich denn rum?
Booldog - 10. Aug, 14:07

Ach ja, Waldorrf, weiß Du noch, vor zehn Jahren oder so, unsere Anschlagspläne aufs "Amaranth"? Vermummt hineinstürmen und blutige Steaks auf die Tische schleudern?
che2001 - 11. Aug, 14:18

Vegane Politik

Also, hier noch mal gepostet:
Vegane Politik: Ein bestimmter Teil der norddeutschen autonomen Szene, der jetzt
nahtlos dabei ist, in der Linkspartei aufzugehen (und das darstellt, was mich dereinst
innerhalb dieser Szene angekotzt hatte, ich stand damals für einen ganz anderen
Flügel), verbindet rigorosen Verzicht auf Fleisch und alle tierischen Fette und Proteine
(also auch Milch und Eier) mit einer Sexualmoral, in der Heterosexualität fast nur
noch in Form sexualisierter Gewalt vorkommt (also praktisch nur noch
als Problem und Übel existiert) und einer Weltsicht, die so sehr auf den Binnenhorizont
der Szene eingeschränkt ist, dass die gesellschaftliche Normalität schon gar nicht
mehr wahrgenommen wird. Was diese Leute genau mit "veganer Politik" meinen,
weiß ich nicht im Einzelnen, aber er läuft wohl auf die klassisch-grünen Öko-Positionen
plus vegane Ernährung hinaus, ev. plus Verbot von Sexshops und Pornografie.

@booldog und waldorff: Ich habe auch schon mal auf einem Antiimperialismuskongress in der veganen Volxküche Putenfilets zubereitet, nur so als Provo. Glücklicherweise statt ich in der offiziell nicht vorhandenen Szenehierarchie so weit oben, dass ich das durfte :-)
Waldorff - 10. Aug, 19:15

Das System ist menschenverachtend, irgendwie, ein Stück weit

Wirklich nette Leute.

Auch die bongierenden Kiffer sind reizend. Sie kriegen meistens eh nicht viel mit und sind zu langsam, um unfreundlich reagieren zu können.
Nun gut, sie sind zu langsam, um überhaupt reagieren zu können.

Allerdings gibt es auch die Verhärmten mit den fiebrigen Augen und dem kunstvoll wirren Haar, der Askese im Blick und den verachtungsvollen Zischlauten in der Aussprache.

Menschen, die zu einer Überzeugung gelangt sind, die sie nie wieder aufgeben werden.

Veganer, Wendländer Schäfer, Veteranen des Münchner Kessels, Anthroposophen.

Manchmal habe ich sie kennengelernt. Es war immer anstrengend.

Ich gebe es zu: Ich habe Schwierigkeiten mit Zeitgenossen, die beim Anblick eines leckeren selbstgebackenen Apfelkuchens auf die Idee kommen können, giftig die Beschriftung der Tüte zu kommentieren, in der dieser Kuchen transportiert worden war.

So geschehen vor einigen Jahren in der letzten "linken" WG Frankens. Den Kuchen hatte ich auf eine WG- Feier mitgebracht. Warum ich überhaupt dort auftauchte, habe ich vergessen.

Der politisch bewußte Mensch, der mir belfernd vorhielt, für einen "schwedischen Monopolkapitalisten" Werbung zu laufen, hatte noch die Kuchenkrümel in den Mundwinkeln.

Die Geschichte könnte ich mal erzählen.

Übrigens: Von dem Kuchen blieb kein Stück übrig.

Booldog - 10. Aug, 22:41

Warum? Die fette Kinderärztin, Dir von Frau H.S., vormals S. zugedacht als Rache dafür, daß Du implizit den - verständlichen - Wunsch geäußert hast, mit einer ihrer Freundinnen verkuppelt zu werden, hatte eingeladen, und wir kamen.

Und sahen.

Und gingen wieder.
Waldorff - 10. Aug, 23:03

Monsieur Booldog,

Du hast ja recht.
Ein klarer Fall von gesteuerter Amnesie.
Aber die Hauptsache bleibt doch:

Wir gingen wieder. Sehr bald. Lachend.

Booldog - 10. Aug, 23:07

"No pasaran!"
Waldorff - 10. Aug, 23:16

Sí commandante!

Vinceremos!

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