Arbeit

Donnerstag, 20. April 2006

Autogenes Training

Lieber Stachanow,

du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld. Du arbeitest nicht, um Deinen Kunden Deine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Du arbeitest für Geld.

Aber was, lieber Stachanow, was tun, wenn ein Kunde nicht SCROLLEN kann?

O-Ton: "Ich sehe da immer nur die eine erste Seite ..."

Wenn das so weitergeht, sattle ich noch um, mache einen auf Kneipier. Hoffentlich muss ich da nicht einem das Glas halten.

Mittwoch, 5. April 2006

Authentisch

Kunde, diktatorisch: "Telefontermin Montag um zehn."
Stachanow, authentisch: "Zehn passt mir leider nicht, am Montag hat Frau Stachanowa Geburtstag, da pflegen wir ausgiebig zu frühstücken. Können wir auf 14 Uhr verschieben?"
[Edit: Der Job ist überhaupt nicht zeitkritisch, mit dem Kunden arbeite ich seit 1996 zusammen.]
Kunde, ärgerlich: "Wenn Ihnen Privates vorgeht, haben Sie einen Kunden weniger."
Stachanow, devot und gar nicht mehr authentisch: "Entschuldigung, natürlich am Montag, jaja, sehr wohl."

Seither kann ich mich nicht mehr leiden. Und ich kann mit niemandem zusammenarbeiten, den ich nicht leiden kann. Den Kunden rausschmeißen geht nicht, weil sonst Arbeitsplätze verloren gingen. Meiner natürlich nicht, als Cheffe. Es würde einen Unschuldigen treffen.
[Edit: Hätte ich irgendeinen Geschäftstermin vorgeschoben, der Kunde wäre problemlos auf 14 Uhr mitgegangen.]

Sonntag, 26. Februar 2006

Der Tag des Herrn

Sonntag im Geschäft. Anhand der Mails ist ersichtlich: Ein Kollege arbeitet im Home Office, ein Übersetzer auch, und zwei Kunden sind ebenfalls am Werk. Da erzähl mir einer was vom mangelnden Arbeitsethos. Du bist Deutschland, und zwar in den 50er Jahren (des 20. - oder vielleicht gar des 19. Jahrhunderts)!

Samstag, 28. Januar 2006

Tschaka

Ich beginne langsam an so Motivationszeug zu glauben. Ehrlich. Normalerweise ledert mich mein Kompagnon beim Kickern ab. Standardergebnis: 10:4. Ein einziges Mal habe ich ihn bisher besiegen können. Gestern bekomme ich die mündliche Zusage für einen neuen Auftrag, Volumen an die 30.000 Euro. Und Tschaka, gewinne ich zweimal hintereinander beim Kickern, 10: 9 und 10: 8.

Mal ausprobieren, ob das andersrum auch funktioniert. Erst beim Kickern gewinnen, dann einen Großauftrag ziehen.

Dienstag, 24. Januar 2006

Mittelstand

Jeder Privatmensch weiß: Bevor ich ein Auto bei Mobile.de verticke, wird es erst gewaschen und dann bei ordentlichem Licht fotografiert. Dieses geheimnisvolle Wissen um Image und Sichtbarkeit löst sich in Nichts auf, wenn der Mensch bei einem Mittelständler in die Arbeit geht und sich dort, nebenbei, auch um die PR kümmern darf. Dann läuft er runter in die dreckige Werkshalle und knipst wild drauflos, schickt die Bilder seiner Agentur und ist ziemlich eingeschnappt, wenn er zu hören kriegt, dass seine Bilder bodenlos sind und er sein Auto, bevor er es bei Mobile.de verhökert, doch auch erstmal wäscht.

Herrgott!

[Edit: Und das bei einem Laden, in dem mehrere Hundert Leute herumwuseln und jeden Tag malochen. Da müsste es drin sein, wenn einmal im Jahr einer nur mit einer Kamera herumwuselt und fotografiert.]

Donnerstag, 5. Januar 2006

Gehört

Sind Sie immer so, oder rufe nur ich das bei Ihnen hervor?

Den Satz muss ich mir im Umgang mit Arschlöchern merken.

Montag, 2. Januar 2006

Kindersegen

Die halbtags arbeitende Teamassistentin in meiner Agentur ist schwanger, kriegt ihr zweites Kind im April. Kein Problem, meine Volontärin hatte schon vergangenes Jahr zugesagt, halbtags in den Orga-Job hineinzuspringen. Heute kommt sie an und sagt, sie sei - na was wohl?

Schwanger.

Es freut mich, dass meine Mitarbeiterinnen durchlässige Eileiter haben. Es gefällt mir, dass sie vom natürlichen Wunsch beseelt sind, die Erde zukünftig nicht den Angehörigen bildungsferner Schichten zu überlassen, und dass sie genügend Muße und Zuversicht haben, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Es spricht für meine Mitarbeiterinnen und irgendwie auch für meinen Laden. Deshalb wird es mir nicht Bange, wenn ich im Frühsommer jemanden für die Verwaltung suche. Die Agentur wird es verkraften, weil sie es verkraften können muss.

Und an anderer Stelle profitiere ich als Arbeitgeber vom Kindersegen. Einer der Jungs bei mir wird ebenfalls gerade Vater und kniet sich deshalb ziemlich in die Arbeit rein.

Also, wo ist das Problem?

Donnerstag, 22. Dezember 2005

Abschreiber

Gestern gab es drüben, bei Webcat, eine Diskussion um die abschreibende Fachpresse. Hier ein weiterer Beleg für die Faulheit, die inzwischen in den Fachmedien herrscht:

Ich werte gerade die 2006er Themenpläne der IT- und Telco-Fachpresse nach Themen aus, die für meine Kunden relevant sind. Früher gab es in der einschlägigen Fachpresse zu Cebit und Systems ein bis zwei Ausgaben, die sich mit der Vorberichterstattung beschäftigten. Nach der Messe erschien dann eine Ausgabe mit der Nachlese. Letztere gibt es 2006 bei den meisten Medien nicht mehr.

Schon in den vergangenen zwei Jahren war zu bemerken, dass die Damen und Herren Fachjournalisten sich kaum mehr die Zeit nahmen, auf die Messe zu kommen und sich vielmehr darauf beschränkten, die im Vorfeld eingesammelten Presseinformationen ungeprüft und teilweise sogar unredigiert ins Heft zu heben, auch für die Nachleseausgaben. Die Abdruckquote stand dabei meist in direkter Abhängigkeit vom Anzeigenvolumen. Womit wir beim Thema wären. Weil die Anzeigenschaltungen in der Nachmessezeit immer recht dürftig ausfallen, schenkt man sich die Messenachlese jetzt ganz und erweckt nicht einmal mehr den Anschein, sich vor Ort ein eigenes Bild machen zu wollen.

Eigentlich sogar der ehrlichere Weg.

Freitag, 16. Dezember 2005

Schreistange!

Schreistange! in der Headline! einer Presseinfo! ist in 999 von 1.000 Fällen Gift. Aber wenn eine gesundheitliche Aufklärungsinitiative eine deutliche Warnung ausspricht, geht das auch mal mit Ausrufungszeichen! Das ist eben der 1.000. Fall. Die dpa hat die Meldung mitgenommen. Ziemlich 1:1, nur mit anderer Headline, weil das die dpa immer so macht.

Allein der Pressesprecher dieser gesundheitlichen Aufklärungsinitiative bezieht sein Fachwissen aus dem Büchlein "In 24 einfachen Lektionen zum Pressesprecher". Und deshalb schert er alles über einen Kamm und überlegt sich nun, ob er bei meiner Agentur und mir richtig aufgehoben ist. Und ich? Ich suche mir einen neuen Kunden!

Dienstag, 29. November 2005

450.000 Textzeichen

Ein neues Buch, mit dem ich ein Heidengeld verdiene, wartet darauf, von mir geschrieben zu werden. 450.000 Textzeichen mindestens, für jedes ungefähr 8 Cent.

Deshalb ist es durchaus möglich, dass es hier ruhiger zugeht. Oder auch nicht. Wenn das Buch Stuss wird und ich mich auskotzen muss. Mal sehen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Nutzererlebnis?
Melde dich bei Facebook an, um dein Nutzererlebnis...
Stachanow - 2. Sep, 12:59
Bundeshorst ist zurückgetreten
Bundeshorst ist weg. Dass er überhaupt hinkam, war...
Stachanow - 31. Mai, 16:01
Der
Vorteil ist ja, dass man diese Triebtäter nicht mittels...
pathologe - 2. Apr, 16:11
Selbstjustiz?
Erstaunlich. Bei Kindesmissbrauch durch irgendwelche...
Stachanow - 2. Apr, 12:23
Du hast es erfasst.
Du hast es erfasst.
Stachanow - 23. Mär, 18:59

Status

Online seit 7484 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2. Sep, 12:59

Credits


Arbeit
Familie
Gute Unterhaltung
Journaille
Kapital
Meine Jugend auf dem Dorf
Politik
Work-Life-Balance
Worte
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren